Landesarbeitsgemeinschaft DIE LINKE.queer Hamburg, zu Attentat in Orlando: Es fehlen Worte
„Unsere Solidarität ist bei allen Menschen, die nicht heterosexuell leben, unser Mitgefühl bei den Angehörigen, Freund_innen und Partner_innen“, erklärte Vivien Kaffka, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft und Bundesarbeitsgemeinschaft DIE LINKE.queer, heute in einer Presseerklärung.
„Wir trauern gemeinsam mit den FreundInnen und Verwandten der nach aktuellem Berichtsstand 49 Toten und 50 Verletzten Opfer des Amoklaufs in einem Club für Schwule und Lesben in Orlando am vergangenen Wochenende. Diese Tat ist derart grausam und menschenverachtend, dass einem die Worte fehlen. Das zielgerichtete und planmäßige Erschießen von queeren Menschen ist ein nicht-hinnehmbarer Angriff auf das Lebensrecht und die freie Entfaltung. Verantwortungslose Waffengesetze, religiöser Fanatismus, Minderheitenhass und rechtspopulistische und stigmatisierende Ideologien, wie sie Präsidentschaftskandidat Trump bedient, sind eine unheilvolle Mischung – nicht nur in den USA.“, betont auch Martin Dolzer, Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft.
„Eine nun aufploppende in Rassismus mündende Pseudo-Heuchel-Solidarität mit queeren Menschen und Homosexuellen aus der rechten Ecke, die streng genommen keine ist, ist zum Kotzen und ein einziger Hohn. Donald Trump möchte die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in den USA zurücknehmen. Die Antwort auf das Massaker des sich auf die Terroreinheit Islamischer Staat Bekennenden darf keine Verallgemeinerung aufgrund von religiösen Zugehörigkeiten, antimuslimischer Rassismus oder Gewalt gegen Muslime sein. Aber auch keine Relativierung von den hassmotivierten Morden an Homosexuellen und anderen queeren Menschen. Frieden und Freiheit können am Besten verteidigt werden, indem sie konsequent umgesetzt werden. Damit dies geschieht ist auch noch in Deutschland und Hamburg einiges zu tun, Schwule und Lesben, und auch transidente Menschen, sind von Freiheit und Gleichberechtigung immer noch weit entfernt, auch in Deutschland. Dass Homophobie auch unmittelbar hier in Deutschland wirksam ist, wurde an diesem Mittwoch bei der Vorstellung der aktuellen Studie „Die enthemmte Mitte“ deutlich. 40,1 Prozent der Deutschen finden es ekelhaft, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen, 24,8 Prozent finden, Homosexualität sei unmoralisch und 36,2 Prozent lehnen gleichgeschlechtliche Ehen ab. Dies war ein Angriff auf uns alle und wir leben nun jetzt erst recht so, wie wir möchten“ hebt Anna Rinne, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft DIE LINKE.queer Hamburg, weiter hervor.
Foto: Martin Dolzer, Linksfraktion Hamburg