Maiempfang im Hamburger Rathaus: Senat und Gewerkschaften legen Fokus auf Integration und Stärkung der Demokratie.

Auf Einladung von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher haben heute rund 350 Mitglieder von Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräten am traditionellen Maiempfang im Hamburger Rathaus teilgenommen. Mit dem Maiempfang würdigt der Senat die Arbeit der Gewerkschaften in Hamburg. Er findet seit 1959 jedes Jahr rund um den 1. Mai statt.

Im Großen Festsaal des Rathauses dankte Bürgermeister Tschentscher den Gewerkschaften und hob ihr Engagement für Integration in Hamburg hervor: „Mit über einer Million Arbeitsplätzen, starken Unternehmen und wichtigen Zukunftsbranchen bietet Hamburg beste Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben. Mit kostenlosen Kita-Plätzen und einer kostenlosen Ganztagsbetreuung an allen Schulen sorgen wir dafür, dass Familie und Beruf miteinander vereinbar sind. Der Arbeitsmarkt in unserer Stadt ist international: Etwa jede und jeder sechste Beschäftigte hat eine ausländische Staatsbürgerschaft. Arbeit hat eine große Bedeutung für eine gelungene Integration. Häufig sind es Gewerkschaftsmitglieder, die in ihren Unternehmen praktische Unterstützung und Gemeinschaft organisieren. Das ist ein wichtiger Beitrag für das gute Zusammenleben in Hamburg, für den ich den Hamburger Gewerkschaften sehr herzlich danke.“

Der DGB Hamburg nutzte den Maiempfang, um auf die Bedeutung der Tarifbindung für die Stärkung der Demokratie hinzuweisen. In ihrer Rede wandte sich die DGB-Vorsitzende Tanja Chawla auch an Politik und Wirtschaft: „Als Gesellschaft stehen wir vor großen Herausforderungen. Manchmal scheint die Zukunft ungewiss. Diese Unsicherheiten beantworten wir als Gewerkschaften mit Lohnsteigerungen, Tarifbindung, sozialer Sicherheit und starken Arbeitnehmer:innenrechten. Betriebliche Mitbestimmung ist darin zentral, denn Demokratie endet nicht am Betriebstor. Wir kämpfen für jede und jeden, wir lassen niemanden zurück. Wir kämpfen für und um unsere Demokratie. Doch immer mehr Arbeitgeber entziehen sich ihrer sozialen Verantwortung. Wer Tarifflucht betreibt, nimmt soziale Spaltung in Kauf und gibt letztlich rechtspopulistischen Kräften Auftrieb. Deshalb brauchen wir jetzt eine Tarifwende. Denn sie bringt viele Vorteile – mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, sichere Zukunftsperspektiven, mehr Lebensqualität. Mit Tarifvertrag ist einfach mehr drin: Mehr Geld, mehr Freizeit, mehr Sicherheit. Das ist auch das Motto, mit dem wir am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, auf die Straße gehen.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

Eine Antwort

  1. 1. Mai Empfang im Rathaus.
    Der Bürgermeister hat schöne Worte gefunden.
    Die Realität sieht leider anders aus. Bei den Elbkinder Kitas und den Kitas anderer Träger werden zwar Tarifverträge abgeschlossen, aber sie werden einfach nicht finanziert. Der Senat kalkuliert, dass die Träger jeweils Kürzungen durchführen müssen. Die Beschäftigten werden genötigt, die Tarifeabschlüsse selbst zu bezahlen.
    Der ohnehin schon schlechte Personalschlüssel wird weiter heruntergefahren. Das ist Ausbeutung und schadet den Kindern.
    Der Senat zahlt Kitaträgern, ohne Tarifbindung, die gleichen Sätze. Diese können dadurch Gewinne machen.
    Der Senat fördert damit die Aufhebung von Tarifbindungen. Er handelt sozial ungerecht.

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