Mehr Integration bedeute weniger Gewalt.

Berlin. Nach Auffassung des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, macht die neue Studie zur Flüchtlingskriminalität (gutachten-entwicklung-gewalt-deutschland) die Dringlichkeit einer gezielten Prävention deutlich. „Dort, wo jungen Männern kaum Perspektiven aufgezeigt werden, Bildungs- und Integrationsangebote fehlen, kommt es deutlich öfter zu Gewalttaten. Deshalb ist es wichtig, für junge Flüchtlinge beispielsweise mehr verpflichtende Sprachkurse, Praktika oder Betreuungskonzepte aufzulegen“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende heute in Schleswig-Holstein. Zugleich sei es notwendig, dass abgelehnte oder straffällig gewordene Asylbewerber zügig in ihrer Heimatländer zurückgeführt werden müssen. „Damit setzen wir auch Zeichen“, betonte er

Kriminologe Pfeiffer:

"Frauen zivilisieren die Männer", sagte Kriminologe Christian Pfeiffer im ZDF Morgenmagazin. Die politische Forderung nach Familiennachzug sei daher aus kriminologischer Sicht sinnvoll.

Publié par ZDF heute sur mercredi 3 Janvier 2018

Die Ergebnisse der Studie belegten zugleich, dass es sich bei den Straftätern vor allem um junge Leute aus nordafrikanischen Ländern handele, die hier kaum als Asylbewerber anerkannt würden. „Die jetzige von politischer Seite betriebene Diskussion gegen einen Familiennachzug bei syrischen unbegleiteten Jugendlichen geht also am Ziel vorbei, wenn es um die Kriminalitätsbekämpfung in Deutschland geht“, so Malchow. Festzustellen bleibe, dass Familiennachzug generell Integration und regelgerechtes Verhalten fördern könnte.

Bildquelle: Zielasko

Risikogruppen stärker in den Fokus nehmen.

Zur Studie über Gewaltkriminalität erklärt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thomae:

„Die Erkenntnisse der Studie zur Flüchtlingskriminalität zeigen, dass die Probleme von einer bestimmten Risikogruppe ausgehen und nicht alle Flüchtlinge pauschal zu mehr Kriminalität neigen. Doch diese Risikogruppe von jungen Asylbewerbern ohne Zukunftschancen in Deutschland muss der Staat viel stärker in den Fokus nehmen. Dafür brauchen wir eine schnellere und koordiniertere Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern in ihre Heimatländer. Erster Schritt hierzu ist eine schnellere Asyl-Entscheidung.

Die Studie zeigt zudem, dass gerade Personen aus den Maghreb-Staaten selten eine Bleibeperspektive haben und überdurchschnittlich häufig straffällig werden. Wir müssen daraus endlich Konsequenzen ziehen und die Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsstaaten anerkennen. Außerdem brauchen wir endlich funktionierende Rückführungsübereinkommen, insbesondere mit den Staaten Nordafrikas. Schließlich müssen wir freiwillige Rückkehrprogramme fördern und dafür sorgen, dass die Menschen in ihrer Heimat Perspektiven erhalten.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*