Wöllstein: Beamtin der JVA Rohrbach wird Versetzung seit Jahren verwehrt.
WÖLLSTEIN – Dicke Mauern, Stahltüren, Stacheldraht – Isabell Steinle weiß, wie sich das Leben an einem Ort wie diesem anfühlt. Seit vielen Jahren bestimmt die Justizvollzugsanstalt Rohrbach ihren Alltag. Als Vollzugsbeamtin steht die 44-Jährige eigentlich auf der „richtigen“ Seite des Gitters. Trotzdem fühlt sich Isabell Steinle momentan eher wie eine Gefangene. Seit rund einem Jahr möchte sie die JVA gerne verlassen, weil sie neue berufliche Ziele verfolgt. Seit einem Jahr verweigert ihr die Anstaltsleitung diesen Wunsch. Weil das Gefängnis hoffnungslos überbelegt ist und es gleichzeitig an qualifiziertem Personal fehlt.
Ein Blick zurück: Isabell Steinle ist bereits 38, als sie 2010 ihre Ausbildung zur Beamtin macht und mit Bravour besteht. Zweimal hatte sie ein solches Angebot zuvor ausgeschlagen, sich mit ihrer Position als Angestellte auf der Vollzugsgeschäftsstelle und später im Abteilungsdienst zufrieden gegeben, die sie seit 2003 in der JVA Rohrbach innehatte.
Zu Beginn ihrer Beamtenlaufbahn kommt Steinle direkt in ihre Wunschabteilung, ist für U-Haft und die Schubabteilung zuständig, dort, wo die Transportbusse mit den Insassen ankommen. Sie fühlt sich wohl in ihrer Arbeit.
Fünf Wochen Arbeit am Stück
Und sie will höher hinaus, will ihre Vorgesetzten durch Leistung und Zusatzarbeit überzeugen. Als Co-Trainerin im Anti-Agressionstraining ist sie ebenso tätig wie als Ausbilderin, zudem absolviert sie Lehrgänge an der Justizvollzugshochschule in Wittlich. Steinle, die sich als „sehr ehrgeizig“ beschreibt, bewirbt sich zwischen 2013 und 2016 nach eigenen Angaben siebenmal auf eine verantwortungsvollere Position. Auch der höheren Pension wegen, wie sie ohne Umschweife zugibt. Und weil sie gemerkt habe, dass ihr der Schichtdienst körperlich…
Quelle und weiterlesen: http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/woellstein-beamtin-der-jva-rohrbach-wird-versetzung-seit-jahren-verwehrt_17818922.htm
Fotoquelle: Steinle