Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat mit großer Betroffenheit auf die Nachricht vom Tod des Stadtältesten, Inhabers der Ernst-Reuter-Plakette und langjährigen Mitglieds des Abgeordnetenhauses, Franz Ehrke, reagiert:
Müller: „Mit dem ‚eisernen Franz‘, wie ihn sowohl Freunde als auch politische Wegbegleiter nannten, verliert Berlin einen leidenschaftlichen Parlamentarier, gradlinigen Politiker und überzeugten Sozialdemokraten. Über Jahrzehnte hinweg hat sich Franz Ehrke in unterschiedlichen Funktionen um unsere Stadt verdient gemacht. Einfluss suchte er dabei nicht im Regierungsamt, sondern in maßgeblich parlamentarischer Funktion – als langjähriger Vorsitzender des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung oder zuletzt von 1977 bis 1981 als Vorsitzender der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin. Für seine außergewöhnlichen politischen Leistungen zeichnete der Senat Franz Ehrke 1983 mit der Ernst-Reuter-Plakette aus, 1986 wurde ihm zudem die Stadtältestenwürde verliehen. Sein Pflichtbewusstsein, seine Verlässlichkeit und seine Warmherzigkeit werden uns fehlen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Franz Ehrke wurde 1921 in Prenzlau geboren. 1949 wurde er Mitglieder der SPD, 1955 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Er übernahm den Vorsitz im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung sowie im Hauptausschuss und wurde 1975 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, zwei Jahre später Fraktionsvorsitzender. 1981 schied er aus dem Abgeordnetenhaus aus. 1983 erhielt er die Ernst-Reuter-Plakette, 1986 wurde ihm die Stadtältestenwürde verliehen. Ehrke engagierte sich unter anderem als Vorstandsmitglied bei der Deutschen Klassenlotterie Berlin oder als Ehrenvorsitzender der AWO Spandau. Franz Ehrke verstarb am 16. Februar 2021 im Alter von 99 Jahren.
Mit der Ernst-Reuter-Plakette zeichnet der Senat in- und ausländische Persönlichkeiten für kommunale Verdienste oder für Verdienste in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik oder Kunst aus. Die Stadtältestenwürde verleiht der Senat verdienten Einwohnerinnen und Einwohnern, die mehr als 20 Jahre lang der Stadt Berlin in Wahl- oder Ehrenämtern gedient haben und die älter als 65 Jahre sind.
Fotoquelle: AWO Kreisverband Spandau e.V.