Müller zur ersten gleichgeschlechtlichen Ehe in Deutschland.

Im Rathaus Schöneberg, dem ehemaligen Regierungssitz des Berliner Regierenden Bürgermeisters (John F. Kennedy sagte hier den berühmten Satz: Ich bin ein Berliner), wurde heute zum ersten Mal eine gleichgeschlechtliche Ehe geschlossen.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärt aus Anlass dieser ersten gleichgeschlechtlichen Eheschließung:

„Mein Glückwunsch gilt als erstes dem glücklichen Paar, das sich am 1. Oktober im Schöneberger Rathaus das Ja-Wort gibt. Eine Hochzeit ist immer Grund zur Freude, erst recht wenn sie an einem Ort stattfindet, der schon so viele historische Ereignisse erlebt hat. Diese Hochzeit ist in der Tat ebenfalls ein historisches Ereignis, und wir wünschen uns alle, dass die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare bald für alle in unserer Gesellschaft eine nicht mehr besonders zu erwähnende Selbstverständlichkeit sein wird.“

Müller weiter: „Dieser Tag ist außerdem Anlass, der Lesben- und Schwulenbewegung und all denen, die sich seit vielen Jahren für die Öffnung der Ehe eingesetzt haben, zu gratulieren. Die Ehe für alle ist ein Meilenstein zur vollen rechtlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung. Die Entscheidung dazu war Ausdruck des Bewusstseinswandels in unserer Gesellschaft und ein Erfolg für alle, die im Bekenntnis zu Liberalität, Offenheit und Toleranz einen Auftrag zu aktiver politischer Gestaltung von Rechtsordnung und Lebenswirklichkeit sehen. Ich freue mich, dass wir gerade in unserer Stadt die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung erleben, denn darum geht es letzten Endes bei allen scheinbar abstrakten Debatten um Gleichstellung: es geht um das Lebensglück ganz konkreter Menschen mit ihren Wünschen und Hoffnungen, ihren Gefühlen und ganz praktischen Bedürfnissen.“

Zu den ersten Trauungen von gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland am 1. Oktober  2017 erklären auch die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter:

„Endlich ist sie da: Die Ehe für alle. Dies ist ein historischer Tag für unsere Gesellschaft und für unsere Werte. Denn hier geht es um mehr als nur um ein Ja-Wort. Der heutige Tag ist die Krönung eines langen Kampfes für gleiche Rechte für alle und für die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Ab heute wird umgesetzt und zelebriert, wofür wir Grüne jahrzehntelang gekämpft haben.

Endlich ist auch in Deutschland möglich, was bereits in 22 Ländern weltweit – darunter Frankreich und Finnland, in den USA und Uruguay, in den Niederlanden und Neuseeland – längst geltendes Recht ist. Überall wo die Liebe hinfällt, darf nun auch geheiratet werden – und das ist gut so. Unser Glückwunsch geht an alle, die sich heute und in Zukunft trauen.“

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