(Berlin, 9. November 2023) Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft
Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich nach der Auftaktrunde vertagt.
Auf Grundlage des heutigen DB-Angebots werden die Verhandlungen fortgesetzt.
Dafür wurden vier weitere Termine im Wochenrhythmus vereinbart. Der Konzern
hatte in der heutigen Auftaktrunde ein Angebot gemacht und eine Lohnerhöhung
von insgesamt rund 11 Prozent sowie bis zu 2.850 Euro
Inflationsausgleichsprämie in Aussicht gestellt.
DB-Personalvorstand Martin
Seiler: „Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage
unseres Angebots weiterverhandeln will. Damit ist ein klarer Rahmen gesetzt. Es
muss nun um Lösungen für Mitarbeitende und Kunden gehen, und zwar am
Verhandlungstisch. An unserem klaren Nein zur Arbeitszeitverkürzung hat sich
nichts geändert.“
Im Laufe der heutigen Verhandlungen ist die DB erneut auf
die Lokführergewerkschaft zugegangen und hat angeboten, 1.500 Euro der
Inflationsausgleichsprämie vorab noch im Dezember zu bezahlen. Voraussetzung
dafür wäre eine Friedenspflicht bis zum Ende der Weihnachtsferien gewesen. Dies
hat die GDL abgelehnt und damit auf diesen Vorschlag verzichtet.
Die vier Verhandlungstermine: 16./17. November (Berlin),
23./24. November (Berlin), 5./6. Dezember (Potsdam), 14./15. Dezember (Berlin).
Ziel der DB ist es, mit diesem Fahrplan noch vor Weihnachten fertig zu werden.
Das DB-Angebot orientiert sich am jüngsten Tarifabschluss im
Öffentlichen Dienst des Bundes. Dieser kam nach etlichen Warnstreiks und einer
Schlichtung zustande, und die GDL hat diesen in der Bundestarifkommission des
Deutschen Beamtenbundes (dbb) selbst maßgeblich mitgestaltet.
Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die
Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche
in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555
Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent
mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs
in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das
Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.
Bereits Ende August hat der Konzern einen Tarifabschluss
mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500
Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft
werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte
in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.
Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin