Nachwuchsjuristinnen mit dem „Fritz Bauer Studienpreis“ ausgezeichnet.

Staatssekretärin Christiane Wirtz (BMJV) hat am heutigen 51. Todestag Fritz Bauers den „Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte“ verliehen.

Der Namensträger des Preises, Fritz Bauer, war von 1956 bis 1968 Generalstaatsanwalt in Hessen. Mit seinem Wirken sind etwa die Ausschwitzprozesse und die positive Neubewertung der Widerstandskämpfer des 20. Juli eng verbunden.

Mit dem Preis, der nach 2015 und 2017 zum dritten Mal vergeben worden ist, werden Nachwuchsjuristinnen und -juristen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise mit Fritz Bauer, seinem Werk oder seinen Lebensthemen auseinandergesetzt haben. Dieses Jahr gab es zwei Preisträgerinnen, Frau Dr. Tessa A. Elpel und Frau Dr. Marie Duclaux de L´Estoille.

Dr. Tessa A. Elpel hat den Preis für ihre an der Universität Hamburg vorgelegte Dissertation „Das Widerstandsrecht – Eine rechtsphilosophische und völkerrechtliche Betrachtung der Legitimität innerstaatlichen Widerstands zur Durchsetzung von Menschenrechten“ erhalten. Im Grenzgebiet von Rechtsphilosophie und Völkerrecht geht Frau Dr. Elpel in ihrer Arbeit Fragen nach, die im Werk Fritz Bauers eine bedeutende Rolle einnehmen. Noch wenige Tage vor seinem Tod im Jahre 1968 hielt Fritz Bauer an der Münchner Universität einen Vortrag über Ungehorsam und Widerstand in Geschichte und Gegenwart.

Frau Dr. Marie Duclaux de L´Estoille ist für ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Rechtsstrategien zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe“ ausgezeichnet worden. Die Dissertation wurde bi-national an den Juristischen Fakultäten der Universität Paris 13 und der Universität Potsdam betreut. Frau Dr. Marie Duclaux de L´Estoille untersucht in ihrer Arbeit, welche rechtlichen Strategien am effektivsten zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe beitragen können. Sie steht damit in bester Tradition Fritz Bauers, einem erklärten Gegner der Todesstrafe.

Staatssekretärin Wirtz würdigt Fritz Bauer als Streiter für Recht, Gerechtigkeit und Menschlichkeit. „Was können wir heute von Fritz Bauer lernen?“ fragt sie in ihrer Eröffnungsrede. „Die Antwort liegt auf der Hand: Eigenverantwortlich zu denken und zu entscheiden, Gefährdungen rechtsstaatlicher und demokratischer Standards aufzuspüren und kompromisslos für unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie einzutreten. All dies war für Fritz Bauer selbstverständlicher Anspruch und sollte es auch für jede einzelne und jeden einzelnen von uns sein.“

Mitglieder der zur Vergabe des Preises zuständigen Jury sind: Christoph Flügge (ehemaliger Richter am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien); Werner Koep-Kerstin (Humanistische Union, Berlin); Professor Dr. Beate Rudolf (Deutsches Institut für Menschenrechte); Professor Dr. Sybille Steinbacher (Direktorin des Fritz Bauer Instituts); Prof. Dr. Gerhard Werle (Lehrstuhl für deutsches und internationales Strafrecht, Strafprozessrecht und Juristische Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin).

Der Staat gegen Fritz Bauer

BRD, 1950: Fritz Bauer ist Staatsanwalt und Jude. Er kommt NS-Verbrecher Adolf Eichmann auf die Spur, wird aber von höchster Stelle blockiert. Kein Wunder, denn die Behörden sind noch immer durchsetzt von Ex-Nazis. ➡️ bit.ly/2qIz5wL

Publiée par Arte sur Mercredi 25 avril 2018

Eine Antwort

  1. Die Redaktion hat wohl vergessen zu schreiben, was Christoph Flügge noch war; ein mit Schimpf und Schande rausgeworfener Staatssekretär.

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