Offizieller Startschuss für die Erprobung neuer innovativer Technik und Services am Berliner Bahnhof Südkreuz.

DB und Bundespolizei entwickeln Innovationen für mehr Sicherheit im Bahnhof. 

Damit sich Reisende, Bahnhofsgäste und DB-Mitarbeitende noch sicherer fühlen, gehen DB und Bundespolizei am Bahnhof Berlin Südkreuz neue Wege: Gemeinsam und wissenschaftlich begleitet entwickeln und erproben sie dort zukunftsfähige Sicherheitskonzepte für Bahnhöfe. Hierzu gehören beispielsweise eine leuchtende Bahnsteigkante zur besseren Orientierung und eine App zur Steigerung des Sicherheitsgefühls. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und DB-Chef Dr. Richard Lutz gaben unter Anwesenheit des Präsidenten des Bundespolizeipräsidiums Dr. Dieter Romann den Startschuss für die Erprobung der Maßnahmen vor Ort. Darüber hinaus unterzeichneten Bundespolizei und DB mit der Bahnhofsmission Deutschland eine Vereinbarung, um die Zusammenarbeit mit Bezug zur Sicherheit an Bahnhöfen weiter auszubauen.

Für mehr Sicherheit modernisieren und erweitern DB und Bundespolizei zudem punktuell die Videotechnik in den Bahnhöfen. Bundespolizei und DB prüfen in einer wissenschaftlichen Studie, wie Software künftig helfen könnte, mögliche Gefahrensituationen, etwa Personen im Gleis oder herrenlose Gepäckstücke, zum Schutz von Bahnreisenden zu erkennen.

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin: „Sicherheit ist eine Frage sozialer Gerechtigkeit. Sicherheit muss für jeden gewährleistet sein. Gerade dort, wo besonders viele Menschen unterwegs sind, müssen sie sich auch jederzeit sicher fühlen können. Ob mit der neuen Hilferuf-App SafeNow, automatisierter Analyse von Gefahrensituationen oder Signalleuchten an Bahnsteigkanten: Was wir am Bahnhof Berlin Südkreuz erfolgreich entwickeln und erproben, trägt dazu bei, dass sich Menschen im Alltag sicher bewegen können.“

Dr. Volker Wissing, Bundesverkehrsminister: „Jede Bahnfahrt beginnt und endet am Bahnhof. Wenn wir noch mehr Menschen vom Bahnfahren überzeugen wollen, darf niemand ein mulmiges Gefühl beim Betreten eines Bahnhofs bekommen und wenn doch, muss auf schnelle Hilfe Verlass sein. Nicht nur dabei können neue Technologien dem Sicherheitspersonal erheblich unter die Arme greifen. Mit der leuchtenden Bahnsteigkante beispielsweise wollen wir neben einem Plus an Sicherheit auch eine bessere Lenkung der Passagierströme erreichen, um die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen zu können.“

Dr. Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums: „Unseren Partnern sowie der Bundespolizei geht es um den höchstmöglichen Grad an Sicherheit. Voraussetzung dafür ist natürlich auch immer die technische und technologische Weiterentwicklung. Durch diese Sicherheitspartnerschaft und das enge Miteinander im gemeinsamen Sicherheitslabor hier vor Ort sind wir in der Lage, Innovationen voranzubringen – bis hin zum letztendlichen Einsatz. Was wir hier erproben am Bahnhof Berlin Südkreuz, werden wir bei Erfolg mit der Deutsche Bahn AG ausweiten. Leuchtende Bahnsteigkanten und die Hilferuf-App tragen zur Sicherheit bei.“

Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG: „Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung fürs Reisen: Nur wer sich in Zügen und an Bahnhöfen sicher fühlt, nutzt die Bahn. Der Bahnhof Berlin Südkreuz ist unser Ort für Innovationen: Hier testen wir heute, was morgen im Bereich Sicherheit an unseren Bahnhöfen Standard werden kann. Dabei steht bei aller Technik immer der Mensch im Fokus. Deshalb weiten wir die bewährte Zusammenarbeit mit den Bahnhofsmissionen deutlich aus. Unser klares Ziel: Sicherheit für Bahnreisende und DB-Mitarbeitende.“

Klaus Dieter Kottnik, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Bahnhofsmission e.V.: „Wir begrüßen, dass die Deutsche Bahn und die Bundespolizei bei der Weiterentwicklung ihres Sicherheitskonzepts die Erfahrung der Bahnhofsmission mit Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen einbezieht. Wir knüpfen damit an die schon bestehende gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an.“

Im neu eröffneten Sicherheitslabor im Bahnhof Berlin Südkreuz erforschen und erproben Bundespolizei und DB innovative Technik und Services:

·         An Gleis 1 weist ein LED-Lichtstreifen, die sogenannte „leuchtende Bahnsteigkante“, Reisenden den Weg, warnt vor einfahrenden Zügen und gewährleistet den notwendigen Abstand zur Bahnsteigkante. Diese Visualisierung soll in einem einjährigen Probelauf zeigen, auf welche Weise das moderne Lichtleitsystem auf dem Bahnsteig Reisenden die Orientierung erleichtern und die Aufmerksamkeit erhöhen kann. Perspektivisch zeigt die Technik auch die Auslastung einzelner Wagen an. Dies würde Fahrgästen zukünftig einen raschen Einstieg am richtigen Ort ermöglichen.

·         Mit der neuen App „SafeNow“ können Nutzerinnen und Nutzer digital, schnell und unauffällig Hilfe rufen, ohne zu telefonieren. Das Loslassen eines App-Buttons löst den App-Alarm aus. Im Bahnhof Berlin Südkreuz erreicht der Alarm direkt die Mitarbeitenden des Sicherheitslabors. Die App bietet eine niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit in Situationen, in denen sich Reisende und Bahnhofsbesucher und -besucherinnen unwohl fühlen.

·         Das Projekt „Sicherheitsbahnhof“ hilft bei der Entwicklung von Software, die das Sicherheitspersonal von DB und Bundespolizei bei der Abwehr von Gefahren für Bahnreisende unterstützen wird. Sie soll dabei helfen, kritische Situationen zu erkennen.

Bahnhöfe sind Anker für Mobilität und für das Leben im umgebenden Stadtteil. Hier kommen täglich viele verschiedene Menschen zusammen. Um für gegenseitiges Verständnis, Hilfe und Unterstützung zu sorgen, intensivieren DB, Bundespolizei und die Bahnhofsmission Deutschland ihre bewährte Zusammenarbeit. Dafür unterzeichnen die Partnerinnen einen neuen Kooperationsvertrag. Ziel ist auch hier die Steigerung des Sicherheitsempfindens von Reisenden, DB-Mitarbeitenden und anderen Nutzerinnen und Nutzer der Bahnhöfe. Ein erster Schritt ist beispielsweise die Schulung der Auszubildenden der DB in sozialen Kompetenzen durch die Berliner Stadtmission, um mögliche Konfliktsituation frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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