Pilotprojekt zum Schutz von Straßen und Plätzen startet am Breitscheidplatz.

Nach dem Attentat auf dem Breitscheidplatz wurde in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport eine Projektgruppe gegründet, die untersuchen soll, in welchem Umfang und auf welche Art und Weise öffentliche Räume in Berlin vor Überfahrtaten mit Kraftfahrzeugen wirkungsvoll geschützt werden können.

Wegen der besonderen Geschichte des Breitscheidplatzes, dem Schauplatz des schwersten islamistischen Anschlages in der Geschichte der Bundesrepublik, hat die Projektgruppe diesen Platz als erstes in den Fokus genommen und ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das ab dem 19. November 2018 realisiert wird.

Das Pilotprojekt beinhaltet einen bisher in Deutschland einzigartigen Zufahrtschutz mit zertifizierten, temporären Sperrmitteln. Die rund um den Breitscheidplatz verwendeten Sperrtypen wurden auf  Basis eines detaillierten Zufahrtschutzkonzeptes unter Berücksichtigung physikalischer Berechnungen speziell ausgewählt. Aus diesem Grund werden unterschiedliche, in ihrer Wirkung aufeinander abgestimmte Typen von Sperren eingesetzt, die alle nach einschlägigen Normen zertifiziert sind und den Energien von Anschlägen wie dem vom 19.12.2016 standhalten. Dazu gehören vor allem mobile Schwerlast-Metallpoller, Stahlgitterkörbe mit sandgefüllten Bigbags und Stahlsockel mit Beton. Mit diesen Sperrmaßnahmen soll der bestmögliche Zufahrtschutz für den Breitscheidplatz gewährleistet werden.

Innensenator Andreas Geisel sagte dazu: „Es gibt nicht den einen goldenen Weg zum Schutz von öffentlichen Plätzen. Wir müssen kontinuierlich lernen und Erfahrungen sammeln. Dafür ist es wichtig, verschiedene Sperrmaßnahmen zu testen. Eine Blaupause für den Schutz öffentlicher Räume gibt es nicht. Deswegen ist die Arbeit der Projektgruppe so wichtig. Wir müssen für jeden Ort die jeweiligen Besonderheiten und Schutzmöglichkeiten herausarbeiten.“

Aufgrund der Sicherungsmaßnahmen wird es zu Beeinträchtigungen des Fahrzeugverkehrs rund um den Breitscheidplatz kommen. Die Polizei Berlin hat heute die Anrainer entsprechend informiert.

Danach wird während der Zeit des Weihnachtsmarktes vom 26.11.2018 bis zum 06.01.2019 der rechte Fahrstreifen der Budapester Straße in Fahrtrichtung Olof Palme Platz in Höhe des Breitscheidplatzes ausschließlich für Linienbusse des ÖPNV, den Lieferverkehr und für Radfahrende befahrbar sein.

Des Weiteren wird der rechte Fahrstreifen der Tauentzienstraße/Kurfürstendamms in Fahrtrichtung Joachimsthaler Platz in Höhe des Breitscheidplatzes ausschließlich durch Linienbusse des ÖPNV, Lieferverkehr und für Radfahrende befahrbar sein.

Während der Auf- und Abbauphase des Weihnachtsmarktes (in der Zeit vom 19.- 25. November 2018 und vom 7.-10. Januar 2019) kommt es in der Nachtzeit jeweils zu zeitweisen Vollsperrungen der Budapesterstraße und Tauentzienstraße / Kurfürstendamm in Höhe des Breitscheidplatzes. Während dieser Zeit fahren auch keine Linienbusse des ÖPNV.

Die Projektgruppe zum Schutz öffentlicher Räume durch permanente und/oder temporäre Sperrmittel erfolgt unter Leitung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport unter Beteiligung der Polizei Berlin und der Berliner Feuerwehr in enger Zusammenarbeit mit den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf und den Senatsverwaltungen für Finanzen, für Stadtentwicklung und Wohnen sowie für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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