Plädoyers im „Remer-Prozess“ vor 70 Jahren – Ministerin Havliza würdigt die Verdienste Fritz Bauers.

Heute vor 70 Jahren plädierte der damalige Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im sog. Remer-Prozess vor dem Landgericht Braunschweig. Der „Remer-Prozess“ ist der wohl bedeutendste Prozess, den Bauer in seiner Braunschweiger Zeit geführt hat. Es ging darin im Jahr 1952 um die Anklage gegen den ehemaligen Generalmajor Otto Ernst Remer, der die Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944 als Hoch- und Landesverräter verunglimpft hatte – und deshalb wegen übler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener angeklagt war. Fritz Bauer hatte den Prozess auch deshalb geführt, um dafür zu sorgen, dass die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 posthum rehabilitiert wurden.

Zum Jahrestag der Plädoyers sagte Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza:

„Wir schauen heute wie selbstverständlich zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 auf und würdigen ihren Mut. Das sahen vor 70 Jahren viele Menschen anders, viele wollten einfach nur vergessen und verdrängen. Es ist ein Verdienst von unschätzbarem Wert, dass Fritz Bauer den „Remer-Prozess“ so hartnäckig vorangetrieben hat. Sein Plädoyer von damals hat heute historische Bedeutung und ist Teil westdeutscher Nachkriegsgeschichte. Die Relevanz des in Braunschweig geführten Prozesses für die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechts geht weit über Niedersachsen hinaus.“

Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin

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