RET-Bags für Berlin.

Nach den tragischen Ereignissen am Breitscheidplatz im Dezember 2016 konnten mit Mitteln des Sicherheitspakets Sets für die Erstversorgung von Verletzten bei einem Massenanfall beschafft werden. Die sogenannten RET-Bags (Rettungs-, Erstversorgungs- und Transport-Bags) werden sowohl bei Einheiten der Polizei als auch auf Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeugen und Löschfahrzeugen der Berliner Feuerwehr vorgehalten.

Die RET-Bags wurden durch Fachleute der Berliner Feuerwehr und der Berliner Polizei, durch erfahrene Notärzte des Bundeswehrkrankenhauses und Leitende Notärzte des Landes Berlin in mehreren Arbeitssitzungen konzipiert. Dabei wurden sowohl aktuelle Leitlinien der Traumaversorgung und der taktischen Verwundetenversorgung als auch die Bedürfnisse und taktischen Vorgaben von Polizei und Feuerwehr im Land Berlin berücksichtigt. Noch in dieser Woche können Polizeifahrzeuge und Notarzteinsatzfahrzeuge mit den die ersten 125 Rucksäcke auf ausgestattet werden. Die verbleibenden ca. 500 Taschen für Rettungswagen, Löschfahrzeuge und die verbleibenden Fahrzeuge der Polizei werden Anfang Januar erwartet. Bereits jetzt wurden alleine bei der Feuerwehr über 130 Kolleginnen und Kollegen als Multiplikatoren für die Ausbildung auf die RET-Bags geschult.

Die Rucksäcke enthalten unter anderem acht kleine Modultaschen (Mini-Trauma-Kits) mit spezieller Ausrüstung zur Unterbindung von stark blutende Wunden (Spezialbandagen und Tourniquets), Wärmedecken, Spezialverbände für Brustkorbverletzungen sowie vier stabile Tragetücher. Durch die einheitliche Beschaffung aller Taschen für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst wurde eine für Deutschland einmalige Austauschbarkeit von Erstversorgungsmaterial erreicht, die gerade bei Szenarien wie am Breitscheidplatz – aber auch in Alltagslagen – zur besseren und schnelleren Versorgung der Patienten führt. Bei polizeilichen Gefahrenlagen kann mit dem Material bereits im unsicheren Bereich durch Polizeikräfte eine Erstversorgung von Patienten begonnen werden. Die Patienten können mit den Tragetüchern in die gesicherten Bereiche der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gebracht werden.

 

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