Rolf Hoppe ist tot.

Aus wikipedia: Rolf Hoppe wurde als Sohn eines Bäckermeisters am Südrand des Harzes geboren. Er vertrat seinen Vater gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in der Backstube. Nach Abschluss der Volksschule machte er eine Bäckerlehre. Zugleich arbeitete er in den Jahren 1945 bis 1948 auch als Kutscher. 1946/47 war er als Schauspieler und Regisseur beim Laientheater Ellrich tätig. Nach dem Schauspielstudium am Staatlichen Landeskonservatorium in Erfurt (1949–1951) war er aufgrund von akuten Stimmproblemen zunächst Tierpfleger beim Zirkus Aeros. In der Spielzeit 1950/51 war er an den Städtischen Bühnen Erfurt engagiert. Der Schulung seiner Stimme am Institut für Sprechwissenschaft in Halle (Saale) folgte ein Engagement am Theater der jungen Garde in Halle (Spielzeit 1952/53).

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Film und Fernsehen

1963 gab Rolf Hoppe in einer kleineren Rolle als Portier sein Filmdebüt in Konrad Petzolds Jetzt und in der Stunde meines Todes. Es folgten daraufhin zahlreiche Film- und Fernsehrollen in der DDR, unter anderem in dem Filmdrama Karla als Lehrer Eiffler, in Konrad Wolfs Ich war neunzehn (1968) als Etappenmajor Behring oder in der Historienkomödie Hauptmann Florian von der Mühle (1968) als Polizeidirektor.

In dem DEFA-Indianerfilm Spur des Falken (1968) und dessen Fortsetzung Weiße Wölfe (1969) übernahm Rolf Hoppe die Rolle des Schurken James Bashan. 1973 war er in der Rolle des Captain Burton in Apachen, der 1975 mit Ulzana fortgesetzt wurde, zu sehen.

In Václav Vorlíčeks Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) verkörperte er den König an der Seite von Karin Lesch. Im Folgejahr übernahm er eine weitere Rolle in einem Märchenfilm. Er spielte den titelgebenden Puppenspieler und Erfinder in Hans Röckle und der Teufel.

International bekannt wurde Hoppe 1981 durch seine Darstellung des Nazi-Ministerpräsidenten Hermann Göring in dem Spielfilm Mephisto, der 1982 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt. Aufgrund dieser Rolle wurde er in der BRD in Peter Schamonis Spielfilm Frühlingssinfonie (1983) besetzt, wo er den Musiker und Musikpädagogen Friedrich Wieck verkörperte. In der Friedrich-Hölderlin-Verfilmung Hälfte des Lebens (1985) spielte er den Schriftsteller Wilhelm Heinse. In dem sechsteiligen Fernsehfilm Sachsens Glanz und Preußens Gloria (1985/1987) übernahm er die Rolle Augusts III., des Sohnes Augusts des Starken.

Auch nach der Wende konnte sich Hoppe weiter als Schauspieler etablieren. 1992 spielte er die Rolle des Fabrikanten und Altnazis Karl Lentz im Satirefilm Schtonk! (1992). In dem österreichisch-deutschen Spielfilm Comedian Harmonists (1997) verkörperte er den nationalsozialistischen Politiker Julius Streicher. In Volker Schlöndorffs US-amerikanisch-deutschen Thriller Palmetto – Dumme sterben nicht aus (1998) spielte Hoppe den Felix Malroux. In Rolf Losanskys Märchenverfilmung Hans im Glück (1999) übernahm er die Rolle des Kaufmannes und Reiters, der Hans sein schnelles Pferd „Sausewind“ gegen den Goldklumpen des Müllerlehrlings eintauschen möchte. In dem Fernsehmelodram Am Ende siegt die Liebe (2000) war er in der Rolle des Max Sander zu sehen. In der Filmkomödie Alles auf Zucker! (2004) spielte er den Rabbi Ginsberg. In der Kriminalfilmreihe Commissario Laurenti (2007/08) verkörperte er den Rechtsmediziner Galvano. 2012 besetzte ihn Toke Constantin Hebbeln in seinem melodramatischen Film Wir wollten aufs Meer, wo er den Oberst Seler spielte. In der Ken-Follett-Verfilmung Die Pfeiler der Macht (2016) übernahm er die Rolle des Familienoberhaupts und Patriarchen Seth Pilaster.

Von 1994 bis 2003 wirkte er in mehreren Filmen der Fernsehreihe Tatort mit. Im Tatort: Der schwarze Engel (1994) spielte er den Richard Tauber, im Tatort: Der Spezialist (1996) übernahm er die Rolle des Kommissars Karl Ammond, im Tatort: Parteifreunde (1996) war er der ehemalige Partei-Landesvorsitzender Eberhard Sudhoff, im Tatort: Schlaflose Nächte (1996) verkörperte er die Rolle des Walter Severing, im Tatort: Tödlicher Galopp (1997) spielte er Kasunke, einen Pferdekenner und Stammbesucher der Rennbahn und in seinem letzten Tatort Der schwarze Troll (2003) war er der Hausarzt Dr. Paul Knödgen. Daneben hatte er Episodenrollen in Kommissar Rex, Das Traumschiff, Die Verbrechen des Professor Capellari, Der Bulle von Tölz, Der letzte Zeuge, SOKO Kitzbühel und Küstenwache.

Neben zahlreichen Auftritten in Spielfilmen und Fernsehproduktionen wirkte Hoppe auch als Sprecher in Kinderhörspielen mit, wie zum Beispiel als das weiße Kaninchen in Alice im Wunderland, als Erzähler in Brüderchen und Schwesterchen oder als Geschichten erzählender Wind in Der Fischer und seine Frau zusammen mit Kurt Böwe.

Fotoquelle: By Siebbi – http://www.ipernity.com/doc/siebbi/6323445/, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9466715

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