Siemens: „Stellenabbau nach Rekordgewinn – wie passt das zueinander?“

Anlässlich des angekündigten Stellenabbaus bei Siemens erklärte heute  die Berliner Landesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft der CDU, Dagmar König:

„Wir erwarten von Siemens verantwortungsvolles Handeln ohne Standortschließungen und Entlassungen. Die Vorteile der globalisierten Märkte dürfen nicht zu Nachteilen für die Beschäftigten werden, die die Gewinne schließlich mit ihrer Arbeit erwirtschaftet haben.

Gerade erst hat Siemens einen Rekordgewinn von 6,2 Mrd € verkündet – und nur wenige Tage später den weltweiten Abbau von 6.900 Stellen, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Auch in Berlin soll massiv Personal eingespart werden. Gleichzeitig spricht Siemens von erheblichen Neueinstellungen und zahlreichen offenen Stellen – auch das passt kaum zusammen.

Siemens begründet seine Maßnahmen mit Strukturwandel, erklärt aber nicht, warum eine vorausschauende Unternehmensführung dies nicht früher erkennen und darauf reagieren konnte. Rechtzeitige Umschulungen für die Beschäftigten und Umsteuerungen in der Produktion wären das Gebot der Stunde.

Seit Siemens vor 170 Jahren in Berlin gegründet wurde ist das Unternehmen ein Repräsentant für Deutschlands Industrie. Daraus wächst aber auch eine Standortverantwortung, die es jetzt einzulösen gilt.“

Unverantwortliches Handeln der Siemens-Manager müsse Konsequenzen haben.

„Der Abbau tausender Arbeitsplätze trotz Milliardengewinnen durch den Siemens-Konzern ist eine unglaubliche Provokation. Ich unterstütze die scharfen Reaktionen der Arbeitnehmervertreter und der IG Metall und halte sie für vollkommen gerechtfertigt. Es ist dreist, dass Siemens in erheblichem Ausmaß von öffentlichen Aufträgen profitiert und gleichzeitig gesellschaftliche Interessen bei schwerwiegenden Entscheidungen nicht im Geringsten berücksichtigt“, kommentierte Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, die Äußerungen der Arbeitnehmervertreter und die Protestkundgebungen.

Wagenknecht weiter:

„Die langjährige Vorfahrt-für-Profite-Politik von Union, SPD, FDP und Grünen hat die Rahmenbedingungen für solche unsozialen Entscheidungen à la Siemens geschaffen. Es muss endlich Schluss damit sein, dass eine gnadenlose Profit-Steigerung durch Arbeitsplatzabbau zu Lasten der Arbeitnehmer und zu Gunsten der vielfach superreichen Konzerneigentümer möglich ist. Auf Dauer hält das keine Demokratie aus. Deshalb darf das verantwortungslose Handeln der Siemens-Manager nicht nur durch wohlfeile Worte bedauert, sondern muss durch Regeländerungen zukünftig unmöglich gemacht werden. Dazu müssen u.a. Massenentlassungen und Werksschließungen in profitablen Unternehmen gesetzlich verboten und die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer bei Umstrukturierungen ausgebaut werden. Deutschland braucht dringend eine soziale Wende. DIE LINKE wird dafür kämpfen.“

 

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