Sonntagsfrage: Weiterhin keine Mehrheit für Union und SPD, AfD im Osten stärkste Partei. ARD-DeutschlandTREND im September.

Ein knappes halbes Jahr nach Amtsantritt äußert sich eine Mehrheit der Bundesbürger weiterhin kritisch über die Arbeit der Bundesregierung. Zwar kann sich das Berliner Kabinett aufgrund der besseren Bewertung der Unions-Anhänger gegenüber August etwas verbessern, doch überwiegt die Unzufriedenheit auch im September deutlich (31:68 Prozent). Nach mehrheitlicher Wahrnehmung der Bürger agiert die Bundesregierung zu zögerlich und trifft keine klaren Entscheidungen (78 Prozent) – ein Vorwurf, der nicht nur von den Anhängern der Opposition, sondern auch von den Anhängern der Regierungsparteien erhoben wird. Die Kritik an der Bundesregierung spiegelt sich auch in der Bewertung der Sachkompetenz der Regierungsparteien wider. Union und SPD ist es bisher nicht gelungen, sich mit ihrer Regierungsarbeit stärker zu profilieren. Im Gegenteil: das sachpolitische Vertrauen, das CDU/CSU und SPD entgegengebracht wird, stagniert auf dem Niveau des Vorjahres bzw. ist sogar geringer. Auch auf der personellen Ebene fällt die Bewertung der Regierungsvertreter eher mäßig aus. Seit Juli verzeichnen ihre Spitzenvertreter Zustimmungswerte von unter 50 Prozent, können also nur knapp jeden Zweiten von sich überzeugen. In diesem Monat liegt Außenminister Heiko Maas auf Platz 1 (47 Prozent), gefolgt von Angela Merkel (46 Prozent).

Im Vergleich zum Vormonat ist die politische Stimmung in Deutschland insgesamt relativ stabil. Beide Regierungsparteien liegen in der Wählergunst wie im Vormonat, können also nicht an ihr Bundestagswahlergebnis anknüpfen. Aktuell käme die Union wie im August auf einen Stimmenanteil von 29 Prozent, die SPD ebenfalls unverändert auf 18 Prozent. Die schwarz-rote Koalition käme damit zusammen auf 47 Prozent und hätte wie schon im August keine Mehrheit unter den Wählern. Drittstärkste Kraft wäre nach wie vor die AfD mit 16 Prozent, sie muss im Vergleich zum August aber einen Punkt abgeben. Gleiches gilt für die Grünen, die derzeit 14 Prozent in Aussicht hätten. Jeweils einen Punkt hinzugewinnen können die Linke und die FDP, die auf 10 Prozent bzw. 8 Prozent kämen. Alle anderen Parteien würden zusammengenommen 5 Prozent erreichen.

Das etwas schwächere Abschneiden der AfD im Vergleich zum Vormonat ist auf einen negativen Trend  in den westdeutschen Bundesländern zurückzuführen. Dort würde sie derzeit 14 Prozent bekommen. In den ostdeutschen Bundesländern kann die AfD ihren Rückhalt hingegen ausbauen und läge dort erstmals im DeutschlandTREND mit 27 Prozent vor der CDU, die in den ostdeutschen Bundesländern mit derzeit 23 Prozent rechnen könnte.

Quelle: Infratest Dimap

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*