Sport- und Gesundheitspolitischer Dialog im Berliner Abgeordnetenhaus.

Beim Sportpolitischen Dialog der SPD-Fraktion mit dem Sportpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dennis Buchner, stand das Thema „Wetten, Lotto, Steuergeld – Die Zukunft der Sportfinanzierung“ im Mittelpunkt.

„Weil der Sport einen Beitrag für soziales, integratives und faires Miteinander leistet und Gesundheit wie Austausch mit anderen unterstützt, gehört die Förderung des Sports zu den besonderen Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge. Im Zeichen der ständigen Entwicklung des Sports, die sich in Trends, Körper- und Bewegungskulturen oder auch nur neuen technischen Möglichkeiten vollzieht, stellt sich der Grundsatz, eigenständige Sportorganisationen zu fördern, als belastbares und modernes Förderprinzip heraus. Wie aber lässt sich die Sportfinanzierung nachhaltig und verantwortungsvoll weiterentwickeln? Wie erzielt man weitere Unabhängigkeit von den Zweckabgaben der Deutschen Klassenlotterie? Und welche neuen Entwicklungen und Anforderungen sind es letztlich, die in einer zeitgemäßen Fördersystematik abgebildet werden sollten?“

Darüber diskutierten gestern Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin, Dr. Marion Bleß, Vorstand der LOTTO-Stiftung Berlin und Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Berliner Senator für Finanzen, moderiert vom sportpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dennis Buchner.

Traditionell werden große Teile des Sports aus so genannten Zweckerträgen aus Lotto finanziert. Die staatliche Lotterie unterstützt daneben auch Projekte im sozialen Bereich.  Ein Teil der Einnahmen aus dem Fußball-Toto kommt ebenfalls unmittelbar dem Sport zu Gute. Doch seit mehr als zehn Jahren sind durch das Internet sowohl im Lotto als auch im Bereich der Sportwetten ausländische Anbieter auf dem Markt, der sich derzeit nicht einfach regulieren lässt. Allein im Sportwettenbereich in Deutschland werden jährlich fast acht Milliarden Euro verwettet. In der Hoffnung, langfristig konzessioniert zu werden, zahlen 17 Anbieter eine Wettsteuer von 5%. Aus dieser Wettsteuer erhielt Berlin in 2017 knapp 15 Millionen Euro. Debattiert wurde vor allem die Frage, wie man solche Einnahmen dem Sport zu Gute kommen lassen kann. Finanzsenator Kollatz machte deutlich, dass es in den vergangen Jahren deutliche Aufwüchse im Sport gab und der Präsident des Landessportbunds, Böger, bezeichnete den Abschluss einer langfristigen Fördervereinbarung mit dem Land Berlin als wichtigen Erfolg.

Gesundheitspolitischen Dialog: Gesundheit und Bildung in Kita und Schule.

„Soziale Ungleichheit und Krankheit sind mit guter Politik besser heilbar! Deshalb ist uns das Querschnittsthema Gesundheit und Bildung in Kita und Schule  wichtig. Sind Kita und Schule eine ‚Gesundheitsfalle‘? Eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit schlägt Alarm. Lärm, fehlende Erholung und große Anforderungen belasten Lehr- und Erziehungskräfte in Schule und Kita enorm. Was brauchen wir, damit Schulen und Kitas zu ‚Häusern des Lebens und Lernens‘ werden und die Grundlage für eine gute Gesundheit bilden? Wie steht’s um Modellprojekte, wie um die Mittagsverpflegung und wie um die Gesundheitsförderung?“

Darüber diskutierten ebenfalls gestern im Berliner Abgeordnetenhaus:

Eröffnung/Grußwort: Raed Saleh, Vorsitzender der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses; Einführungsstatement: Thomas Isenberg, MdA, Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, Bildungspolitisches Statement; Sandra Scheeres, Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie; Kurz-Input: Volker Roettsches, DAK-Gesundheit in Berlin; Michael Jäger, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V.; Doreen Siebernik, GEW Berlin; Moderation: Dr. Maja Lasić, MdA, Bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses.

Raed Saleh sagte:

„Schule ist längst nicht nur ein Lernort, sondern zusätzlich ein Lebensort. Deshalb ist es dringend nötig die Gesundheit der Schüler, Erzieher und Lehrer noch mehr in den Fokus der Politik zu nehmen. Ein Gesundheitsmanagement mit gesunder Ernährung für Schüler, Erzieher und Lehrer gehört für mich zum Schulaltag genauso dazu, wie ausreichend Sport und Beratungsangebote für schwierige Situationen. Schule neu denken heißt für mich Gesundheit mit zu bedenken.“

Volker Röttsches, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Berlin:

„Ein zentrales Ergebnis unseres Präventionsradars ist die große Stressbelastung, unter der viele Schüler stehen. Ich finde es erschreckend, wie viele Kinder und Jugendliche mit Bauchschmerzen, Kopfweh und Rückenschmerzen zur Schule gehen. Unsere Studie zeigt deutlich, dass Gesundheit in unseren Schulen eine größere Rolle spielen muss. Die Schüler können komplexe Matheaufgaben lösen und fließend Englisch sprechen, wissen aber nicht, wie schädlich Zucker und langes Sitzen sind. Gesundheit gehört auf den Lehrplan. Ich rege daher an, das Thema Gesundheit fest im Bildungsauftrag der Schulen zu verankern und in bestehende Fächer zu integrieren.“

Hier die 3 Studien der DAK-Gesundheit:

https://www.dak.de/dak/bundes-themen/gesundheitsfalle-schule-fit4future-1798958.html

https://www.dak.de/dak/bundes-themen/40-prozent-der-grundschullehrer-sind-muede-und-erschoepft-1921452.html

https://www.dak.de/dak/bundes-themen/fast-jeder-zweite-schueler-leidet-unter-stress-1936264.html

Foto links (v.l.n.r): Klaus Böger, Marion Bleß, Dennis Buchner, Matthias Kollatz-Ahnen.

Foto rechts (v.l.n.r): Volker Roettsches, Doreen Siebernik, Raed Saleh, Thomas Isenberg, Sandra Scheeres, Maja Lasić, Michael Jäger.

Fotoquelle und Collage: TP Presseagentur Berlin

 

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