Stanislaw Petrow ist tot.

https://youtu.be/6FiI657X4_Q

Sowjetischer Ex-Offizier meldete 1983 vermeintlichen US-Atomangriff als Fehlalarm und verhinderte Gegenschlag.

Wie Neues Deutschland heute meldete, verstarb der Ex-Sowjet-Offizier Stanislaw Petrow, der in der Nacht vom 25. zum 26. September 1983 möglicherweise den Beginn eines neuen Weltkriegs verhinderte, bereits am 19. Mai in seiner Wohnung in Frijasino, 20 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Petrow war in jener Nacht der diensthabende Verantwortliche in einem Luftüberwachungszentrum nahe Moskau, als der Computer den Abschuss von fünf US-Raketen Richtung Sowjetunion anzeigte. Er meldete seinen Vorgesetzten damals einen Fehlalarm. »Ich wollte nicht schuld sein am Dritten Weltkrieg«, sagte er zur Begründung.

Petrows einsame Entscheidung wurde erst nach dem Untergang der Sowjetunion mit zehnjähriger Verspätung von der Wochenzeitschrift »Sowertschenno Sekretno« (»Höchste Geheimstufe«) publik gemacht. Als die Zeitschrift »Kommersant Wlast« die Geschichte 1998 nochmals aufgriff, sorgte sie im Westen für Furore. 2013 wurde Petrow in der Semperoper mit dem Dresdner Friedenspreis ausgezeichnet. Da wurde er schon längst als »Held, der die Welt rettete«, gefeiert.

Sein Vater habe die damalige Entscheidung auch zu Hause verheimlicht, sagte Dimitri Petrow. »Er kam völlig erschöpft nach Hause, hat uns aber nichts erzählt.« Einige Monate später wurde Stanislaw Petrow in der Sowjetunion ohne nähere Begründung für »Verdienste um das Vaterland in den Streitkräften« ausgezeichnet.

Quelle: Neues Deutschland vom 19.09.2017

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