Überstunden bei der Berliner Feuerwehr von ver.di beklagt.

Die Beamten und Beschäftigten bei der Berliner Feuerwehr machen im Jahr ca. 400.000 Überstunden, so der ver.di-Landesverband Berlin/Brandenburg.

Durch diese freiwilligen Überstunden werde der Betrieb im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr, in der Leitstelle, im rückwertigen Bereich, zu denen die Werkstätten, die Verwaltung und die Feuerwehrschule gehören, aufrechterhalten. „Ohne diesen hohen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre die Berliner Feuerwehr nicht mehr einsatzfähig“, so Dieter Korte, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär.

Die ohnehin schwierige Ausbildungssituation würde sich ohne die geleisteten Überstunden zusätzlich deutlich verschlechtern und es entstünde schnell ein riesiger Ausbildungsstau. Anwärter und Notfallsanitäter könnten kaum noch ausgebildet werden, Weiterbildungen müssten gestrichen werden – und dies vor dem Hintergrund der schon unzureichenden Ausbildungsstätten.

Auch auf den Wachen und in der Leitstelle könne der „Normalbetrieb“ nur mit Überstunden aufrechterhalten werden. „Es ist nur allzu verständlich, dass die Stimmung bei der Berliner Berufsfeuerwehr immer schlechter wird. Die hohen Arbeitszeiten gehen zulasten der Beschäftigten. Vermutlich werden immer mehr Beamte und Beschäftigte auf Freizeitausgleich bestehen, um ihre Gesundheit nicht weiter zu gefährden. Die Beschäftigten sehen kein Licht am Horizont. Ohne Perspektive sind viele nicht mehr bereit, den Karren aus dem Dreck zu ziehen“, bemerkt Dieter Korte.

ver.di fordert daher einen sofortigen Maßnahmenplan, der schnelle Verbesserungen bei den Ausbildungsstätten, bessere Einstufung der Anwärter, Anpassung der Gehälter an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und die sofortigen Anpassungsschritte bei der Beamtenbesoldung vorsieht. Nur so könnten neue Stellen, die natürlich auch geschaffen werden müssten, auch besetzt werden. ver.di erwartet von der neuen Landesregierung, dass sich diese im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Beschäftigten mit diesen drängenden Fragen auseinandersetzt und nicht nur über Maßnahmen redet, sondern auch handelt.

„Wir reden hier nicht von Kleinigkeiten, denn in den nächsten Jahren werden bis zu 500 neue Stellen gebraucht.“

Dazu komme ein Ausgleich der Fluktuation, denn immer mehr Feuerwehrleute kehrten Berlin wegen der schlechten Arbeitsbedingungen den Rücken zu, so Dieter Korte.

Ver.di/TP

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