Vonovia und Deutsche Wohnen streben Zusammenschluss an.

Müller zu Ankündigungen von Vonovia und Deutsche Wohnen.

Die Wohnungsunternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen haben heute bekanntgegeben, einen Zusammenschluss anzustreben. Die Unternehmen kündigten unter anderem an, Mietsteigerungen für drei Jahre auf 1 Prozent und für zwei weitere Jahre auf die Höhe der Inflationsrate zu begrenzen. Auch sollen Investitionen in die energetische Modernisierung des Bestands und in den Neubau erfolgen. Hierbei sollen Modernisierungsumlagen auf zwei EUR/m² begrenzt und Wohnraum für Familien zu besonderen Konditionen angeboten werden. Gleichzeitig bieten die Unternehmen dem Land Berlin an, rund 20.000 Wohnungen aus ihrem Bestand zu erwerben.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller betonte das gemeinsame Interesse an konstruktivem Austausch und an einer Stabilisierung des Wohnungsmarktes: „Ich begrüße die Ankündigung der Unternehmen zur künftigen Mietpreisentwicklung und zum Neubau in Berlin. Mit der Möglichkeit, im Zuge der Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen 20.000 Wohnungen zu erwerben, besteht in Berlin die Chance, den Bestand an Wohnungen in öffentlicher Hand weiter auszubauen und als Land dafür zu sorgen, dass die Mieten bezahlbar bleiben. Am Ende der Legislaturperiode werden wir dann etwa 400.000 Wohnungen im städtischen Besitz haben, also etwa 20 Prozent des Berliner Mietenmarktes. Das erhöht die Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne der Mieterinnen und Mieter deutlich.

Dass Vonovia und Deutsche Wohnen bereit sind, in ihren Beständen die Mieten bis 2026 zu deckeln und den Neubau in der Stadt zu forcieren, werten wir als Signal der Wohnungsunternehmen und Zeichen an die Berlinerinnen und Berliner, hierfür nach ihrem Zusammenschluss einen besonderen Beitrag zu leisten.

Megafusion der Wohnungskonzerne: „Mieter- und Klimaschutz darf nicht unter die Räder kommen“.

Zur geplanten Fusion der zwei größten deutschen Wohnungskonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen erklärt Chris Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:

„Noch mehr Marktmacht darf nicht zu Lasten von Mieterinnen und Mietern gehen. Mit der geplanten Fusion entsteht der größte Wohnungskonzern Europas. Ein echter Wohngigant, der einen großen Schatten wirft. Ein solcher Megakonzern trägt eine große soziale Verantwortung für den Zusammenhalt und die soziale Frage des Wohnens in Deutschland. Wir erwarten, dass die Kartellbehörden die Fusion intensiv prüfen. Es darf nicht zu einer marktbeherrschenden Stellung – auch nicht auf Teilmärkten des deutschen Wohnungsmarktes – kommen.

Der mögliche Zusammenschluss belegt die rasante Veränderung auf den deutschen Wohnungsmärkten. Internationale Finanzinvestoren gewinnen immer stärker an Einfluss und Gestaltungsmacht auf unser Wohnen. Der Gestaltungsauftrag von Politik wächst angesichts einer solchen Fusion weiter. Es braucht daher endlich auch ein Verbandsklagerecht für Mietervereine, um das Wohnen in Deutschland im Gleichgewicht zu halten und Mieterinnen und Mieter vor zu viel Marktmacht zu schützen.

Der Klimaschutz darf im Rahmen der Fusion nicht unter die Räder kommen. Der Konzern muss sich als relevante Größe auf dem Wohnungsmarkt nach den deutschen Klimazielen ausrichten und für wirksamen Klimaschutz in seinem großen Gebäudebestand sorgen.“

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