Vorläufige Verfahrenseinstellung im Fall Gil Ofarim.

Medieninformation zum Verfahren 6 KLs 607 Js 56884/21.

In der heutigen Hauptverhandlung hat die 6. Strafkammer des Landgerichts Leipzig das Strafverfahren gegen Gil Ofarim unter einer Geldauflage vorläufig eingestellt.

Vorausgegangen waren ein Geständnis und eine Entschuldigung des Angeklagten. Er hat mit einer kurzen Erklärung den Sachverhalt so eingeräumt hat, wie die Staatsanwaltschaft ihn angeklagt hatte. Seine Entschuldigung hat der im Verfahren als Nebenkläger auftretende Hotelmanager Herr W. akzeptiert.

Zur Begründung der Verfahrenseinstellung hat die Strafkammer ausgeführt, dass es in dem Prozess vor allem um die zuverlässige Feststellung des Sachverhalts ging. Aufgrund der Aussage der neutralen Zeugin Frau D. K., der Videoaufnahmen und des Gutachtens stehe dieser fest und sei von dem Angeklagten auch glaubhaft eingeräumt worden. Damit seien alle Zweifel und Spekulationen in dieser Sache endgültig beseitigt.

Durch die Entschuldigung des Angeklagten sei der Hotelmanager zudem wirkungsvoller rehabilitiert worden, als es durch ein Urteil möglich gewesen wäre. Das Gericht hat zudem berücksichtigt, dass auch der Angeklagte im Zusammenhang mit dem Geschehen erhebliche Nachteile erlitten hat.

In seinem Schlusswort wies der Vorsitzende darauf hin, dass der Angeklagte mit seiner Entschuldigung den guten Ruf des Hotelmanagers wiederhergestellt habe und so seinen eigenen wiedererlangen könne. Die Einstellung des Verfahrens ermöglicht ihm jetzt einen befreiten Neustart.

Leistet der Angeklagte innerhalb von sechs Monaten die Geldauflage von insg. 10.000 € zugunsten der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz, wird das Verfahren endgültig eingestellt (§ 153a StPO).

Eine Antwort

  1. Erinnern wir uns, was Ofarim sagte:
    „Ich wurde als Jude angegriffen, weil ich den Stern trage. Ich habe nicht gelogen, ich trage den Stern immer. Ich mache so was sicher nicht aus PR-Gründen. Ich mache über solche Themen keine Witze.“

    Genau das aber hat er offenkundig getan. Er hat gelogen und er hat den Antisemitismus-Vorwurf instrumentalisiert, damit entwertet und zu einem Witz gemacht. Er hat zudem mit der wirtschaftlichen Existenz des Hotelangestellten gespielt. Der Spaß, den Ofarim hatte, war ihm das Schicksal des Hotelangestellten wert. Ofarim trat seine Rolle als angebliches Opfer von offenem Antisemitismus in der Öffentlichkeit breit und nutzte einen deutschen Reflex aus. Antisemitismus wird aus historischen Gründen in Deutschland nicht geduldet, Ofarim nutzte das zum Zweck der Eigenwerbung. Gil Ofarim hat zweifellos eine niedrige Moral.

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