Weniger Deutsche fühlen sich als Verlierer.

AfD wieder knapp hinter der Linken.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN VON INFRATEST DIMAP.

Landesregierung in Brandenburg kann Popularität wieder stabilisieren.
BrandenburgTREND im Auftrag von rbb und der Märkischen Oderzeitung.

Gut zwei Jahre nach der Landtagswahl überwiegt bei den Brandenburgern weiterhin ein positives Urteil zur Arbeit ihrer Landesregierung. Aktuell ist gut die Hälfte der Wahlberechtigten (57 Prozent) in Brandenburg mit der rot-roten Landesregierung zufrieden. Damit ist der Rückhalt des Potsdamer Kabinetts im Vergleich zum letzten BrandenburgTREND vom Mai wieder leicht gestiegen (+3). An ihre Popularität unmittelbar vor der letzten Landtagswahl (60 Prozent) reicht sie bislang jedoch nicht heran.
Die Anhänger der beiden Regierungsparteien zeigen sich mehrheitlich zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Dies gilt vor allem für die SPD-Anhänger (77 Prozent), aber auch für die Anhänger der Linken (61 Prozent). Darüber hinaus findet die Arbeit von Rot-Rot auch bei den Anhängern der CDU (69 Prozent) ein überwiegend positives Echo. Anders als im Frühjahr gehen die Anhänger der Grünen dagegen aktuell eher auf Distanz zum Potsdamer Kabinett (32:66 Prozent). Am regierungskritischsten äußern sich in Brandenburg weiterhin die AfD-Anhänger (20:73 Prozent).

Kompetenzen 2016 und 2014: Sachvertrauen erodiert
Die gegenüber der Landtagswahl 2014 geringere Popularität der Landesregierung spiegelt sich im Kompetenzurteil der Brandenburger. So binden beide Regierungsparteien momentan weniger Sachvertrauen als unmittelbar vor dem letzten Wahlgang. Für die SPD gilt dies insbesondere in der Wirtschaftspolitik (-8), mit der sie aktuell bei den Brandenburgern weniger Erwartungen weckt als die CDU (31:38 Prozent). Auch bei der Lösung der wichtigsten Probleme im Bundesland hat die SPD an Überzeugungskraft verloren (-8 Prozent). Dennoch gelten die brandenburgischen Sozialdemokraten hier wie auch in der Schul- und Bildungspolitik weiterhin mit Abstand als die kompetenteste Landespartei. Der Regierungspartner Linkspartei muss insbesondere auf seinem Traditionsfeld, dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, kräftig Federn lassen (22 Prozent, -11), ebenso in der Schul- und Bildungspolitik (14 Prozent, -9).
Von den gesunkenen Kompetenzwerten der beiden Koalitionsparteien profitiert zumindest ein Teil der Landtagsopposition. Zugleich ist auf allen abgefragten Politikfeldern jedoch auch der Anteil der Brandenburger gewachsen, die keiner Partei eine Lösung der anstehenden Aufgaben zutrauen. Die CDU weckt in der Wirtschaftspolitik mit 38 Prozent etwas mehr Sachvertrauen als vor zwei Jahren (+2) und gilt bei den Brandenburgern momentan als wirtschaftskompetenteste Partei. Auf dem wichtigen Feld der Schul- und Bildungspolitik (22 Prozent; +1) überzeugt die CDU anders als 2014 derzeit mehr Wahlberechtigte als die Linke. Die Wahrnehmung der AfD ist unverändert, sie verfügt im Urteil der Brandenburger über einen Kompetenzschwerpunkt allein in der inneren Sicherheit (6 Prozent). Die Grünen wiederum wecken in Brandenburg jenseits der Umweltpolitik nach wie vor kaum Sacherwartungen.

Sonntagsfrage: Patt zwischen Rot-Rot und Opposition, AfD wieder knapp hinter der Linken auf Platz Vier

Der aktuelle BrandenburgTREND unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/brandenburg/laendertrend/2016/november/

Jeder Zweite glaubt, Rot-Rot-Grün ist von Vorteil für die Stadt
BerlinTREND im Auftrag von rbb und Berliner Morgenpost

Zweieinhalb Monate nach der Abgeordnetenhauswahl geht jeder zweite Berliner (50 Prozent) davon aus, dass der künftige Drei-Parteiensenat aus SPD, Linken und Grünen für die Stadt von Vorteil sei. Vier von zehn sind gegenteiliger Meinung. Positiv kommen insbesondere die von Rot-Rot-Grün geplanten Schul-Investitionen an, auch wenn hierfür neue Kredite aufgenommen werden sollen (76 Prozent). Punkten kann der künftige Senat ebenso mit dem beschlossenen Ausbau des Radverkehrs (73:22 Prozent). Umstritten ist dagegen die Idee zur autofreien Gestaltung der Straße Unter den Linden (45:49 Prozent). Deutlicher Widerspruch erntet schließlich der Plan zur Ausweitung gebührenpflichtiger Parkzonen (31:63 Prozent). Was die Umsetzbarkeit der Koalitionsvorhaben anbetrifft, bleiben die Berliner vielfach nüchtern. Dies gilt insbesondere für die Durchsetzung von mehr Sicherheit (36:60 Prozent), ebenso für das Versprechen, Bürgern künftig innerhalb von 14 Tagen Termine auf den Ämtern anbieten zu können (37:60 Prozent). Zweifel betreffen ferner die Pläne zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum (42:55 Prozent). Optimismus herrscht dagegen in Bezug auf die Berliner Schulen. 62 Prozent trauen Rot-Rot-Grün zu, dortige Verhältnisse zu verbessern.

Die Ergebnisse des aktuellen BerlinTRENDs finden sich hier:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/berlin/laendertrend/2016/november/

Weniger Deutsche fühlen sich als Verlierer
Studie für das ARD-Magazin Report Mainz

Die gute konjunkturelle Situation trägt dazu bei, dass sich aktuell weniger Deutsche als gesellschaftliche Verlierer fühlen als noch vor vielen Jahren. Sahen sich 2009 unmittelbar nach der Finanzkrise 29 Prozent auf der Verliererseite der gesellschaftlichen Entwicklung, sind es aktuell 21 Prozent. Sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) verorten sich dagegen aktuell auf der Gewinnerseite gegenüber 50 Prozent vor sieben Jahren. Überdurchschnittlich häufig sind Verlierergefühle bei Arbeitern (31 Prozent) und Geringverdienern (32 Prozent) anzutreffen. Benachteiligungsgefühle treten darüber hinaus stärker bei den Anhängern der Linken (34 Prozent) und der AfD (28 Prozent) zutage. Weitaus mehr ihrer Anhänger aber sehen sich jeweils als gesellschaftliche Gewinner.

Dass die so genannten neuen sozialen Medien jene Bevölkerungsteile besonders ansprechen, die sozial randständig sind oder aber neuen Parteien wie der AfD nahe stehen, zeigt sich gegenwärtig für Deutschland nicht. Jeder vierte Bundesbürger (25 Prozent) betrachtet politische Nachrichten auf facebook und twitter oder auch auf Internetblogs als glaubwürdig, sechs von zehn äußern Zweifel (60 Prozent). Das Urteil der AfD-Anhänger zur Glaubwürdigkeit der neuen sozialen Medien liegt im Bevölkerungsschnitt. Ebenso unterscheidet sich die Medienperspektive von Bürgern mit Verlierergefühlen nicht von denen, die sich auf der gesellschaftlichen Gewinnerseite wähnen.
http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/weniger-deutsche-fuehlen-sich-als-verlierer/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*