Wenn es heißt, das Recht sei wiederhergestellt.

Nachruf auf Monika de Montgazon.

Mit den Männern hat sie es nicht gut getroffen. Mit der Justiz schon gar nicht. Als Mörderin wurde sie verurteilt – ein Irrtum. Sie kam frei, erhielt Entschädigung. Und dann?

Die Moral dieser Geschichte ist keine gute. Hilfsbereitschaft? Lohnt sich nicht. Vertrauen? Wem denn? Alles wird gut? Im Himmel vielleicht. Aber doch nicht hier, wo man sich den Himmel als Ort ausdenkt, wo alles gut wird.

De Montgazon: klingt natürlich nach was Besserem, nach weiter Welt. Nichts da, Neukölln. Die Großeltern haben einen Tante-Emma-Laden, die Mutter arbeitet dort und trinkt zu viel. Der Vater ist Werkzeugmacher bei Sarotti und raucht zu viel. Monika wird Arzthelferin, arbeitet viel, verdient wenig und lässt sich grundsätzlich mit den falschen Männern ein.

Warum? „Die war so eine Samariterin. Wollte immer helfen und hat gar nicht begriffen, dass das doof ist.“ So sagt’s der Schwager Rudolf. Mit einem wie dem hat sie sich niemals eingelassen. Dem muss keiner helfen. Er hilft ihr, so wie selten ein Mann einer Frau geholfen hat. Macht sie sogar ein bisschen reich. Am Ende aber kann er sagen, was er will; da kommt keiner mehr an sie heran.

Der Reihe nach. Mit 17 lernt sie einen Mann kennen, mit dem sie einen Sohn bekommt, da ist sie 23. Der Mann säuft und erstickt an seinem Erbrochenen, da ist sie 26. Jahre später lernt sie Charlie kennen, einen Kerl, bei dem sich jeder fragt: Wer lässt sich denn mit so einem ein? Mann wie ein Baum, säuft, schlägt gern mal zu, hat deshalb Jahre im Knast verbracht. Von ihm wird es vor Gericht heißen, dass er als Tatverdächtiger ausscheide, da es ihm an der erforderlichen Intelligenz mangele. Ist inzwischen auch…

Quelle und weiterlesen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachruf-auf-monika-de-montgazon-wenn-es-heisst-das-recht-sei-wiederhergestellt/20027988.html

Eine Antwort

  1. Ein Schalk, der da Böses denkt, wer da meint, der vorsitzende Richter Peter Faust hätte jemals sich bei seinem Opfer entschuldigt.
    Wenn jemandem die besondere Schuldschwere zuerkannt werden müsste, doch dann diesem fürchterlichen Richter.

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