Zypern: Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen sei ein gutes Zeichen.

Anlässlich der Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen auf Zypern erklärte heute Manuel Sarrazin, Sprecher für Europapolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:

„Wir begrüßen die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen auf Zypern. Es zeigt, dass sich die beiden Verhandlungsführer, Präsident Nicos Anastasiades und Volksgruppenführer Mustafa Akıncı, ihrer historischen Verantwortung noch immer sehr bewusst sind. Für ihren Mut und ihr Anliegen eines geeinten Zyperns verdienen beide jegliche Unterstützung. Es ist zudem ein gutes Zeichen, dass die Verhandlungen noch vor dem Verfassungsreferendum in der Türkei fortgesetzt werden. Unabhängig vom Referendumsausgang, muss die Bundesregierung an Ankara appellieren, weiterhin eine positive Rolle in den Friedensverhandlungen zu spielen.

Für ein dauerhaft in Frieden geeintes Zypern wird das Zusammenwachsen der Bevölkerung genauso wichtig sein wie ein für beide Seiten politisch fairer Einigungsdeal. Bereits heute leisten viele bi-kommunale Initiativen unabdingbare und wertvolle Arbeit, um auch die Mauern in den Köpfen der Menschen Stück für Stück abzubauen. In diesem wichtigen Aussöhnungsprozess sollte sich Zypern nicht nur auf europäische Unterstützung, sondern auch auf bilaterale Hilfe aus Deutschland verlassen dürfen.

Wir wissen aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie herausfordernd die Vereinigung zweier Systeme, das Zusammenwachsen von Menschen unterschiedlicher Prägung ist. Wir werden uns auch weiterhin für die Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Projekte stark machen, die sich für eine gemeinsame Vergangenheitsbewältigung und Aussöhnung einsetzen.

Die EU ist das Wertvollste, was unser Kontinent je geschaffen hat. Sie ist seit ihrer Geburtsstunde ein Garant für Frieden und Aussöhnung. Wir haben trennende Grenzen überwunden und sind so eng wie niemals zuvor zusammengewachsen. Und Zypern hat jetzt die Chance, diesen europäischen Geist des Friedens und der Aussöhnung wieder konkret mit Leben zu füllen.“

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