Dem Robert-Koch-Institut werden noch größere Koordinierungsbefugnisse eingeräumt.

Aktuelle Antworten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus.

In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Rechnen Sie mit einer weiteren Ausbreitung?

Es war zu erwarten, dass das Virus auch Deutschland erreicht. Der Fall aus Bayern zeigt aber, dass wir gut vorbereitet sind. Die Notfallpläne greifen, die Meldeketten funktionieren, die Behörden arbeiten auf Bundes- und Landesebene eng und gut zusammen. Wir sind zuversichtlich, dadurch die Ausbreitung des Virus in Deutschland verhindern zu können. Wir müssen aber damit rechnen, dass es in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder Verdachtsfälle geben wird.

Wie gefährlich ist das Virus?

Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts weiterhin gering. Wir müssen dieses Virus ernst nehmen, dürfen aber jetzt nicht hektisch werden. Für übertriebene Sorge gibt es keinen Grund. Deshalb verfolgen wir die Situation aufmerksam, aber gelassen. Das einzige, was mich momentan wirklich beunruhigt, sind Verschwörungstheorien, die im Netz kursieren. Wir versuchen denen mit größtmöglicher Transparenz zu begegnen. Wir veröffentlichen die Verdachtsfälle, wenn sie sich bestätigen. Und wir geben sämtliche neuen und gesicherten medizinischen Erkenntnisse zu diesem Virus direkt weiter.

Wie kann verhindert werden, dass das Virus durch Reisende nach Deutschland eingeschleppt wird?

Wir wollen jetzt schnell dafür sorgen, dass Verdachtsfälle früher erkannt und besser nachverfolgt werden können. Nach enger Abstimmung mit Verkehrsminister Andreas Scheuer werden wir die Piloten verpflichten, bei der Landung nach Flügen aus China dem Tower über den Gesundheitszustand ihrer Passagiere zu informieren. Wir werden Reisende aus China verpflichten, Angaben zu ihrem Flug und zu ihrem Aufenthaltsort und ihrer Erreichbarkeit in den folgenden 30 Tagen nach Landung zu machen. Wir werden Ärzte und Kliniken verpflichten, auch begründete Verdachtsfälle zu melden. Und wir werden dem Robert-Koch-Institut noch größere Koordinierungsbefugnisse einräumen, als es das bei diesem Thema ohnehin schon hat.

http://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/3-fragen-zum-coronavirus.html

Foto: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Direktor des Robert-Koch-Instituts Lothar H. Wieler.

Fotoquellen/Video: TP Presseagentur Berlin

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