Opfer der Colonia Dignidad in Chile entsetzt über deutschen Umgang.

Santiago/Krefeld. Die Einstellung der Ermittlungen gegen den Arzt der Sektensiedlung Colonia Dignidad, Hartmut Hopp, hat Entsetzen und Empörung bei den Opfern und Angehörigen ausgelöst. In einem offenen Brief äußerten sie sich kritisch zum Umgang der deutschen Justiz sowie der Bundesregierung mit dem Fall. Anfang Mai hatte die Staatsanwaltschaft Krefeld mitgeteilt, dass die Ermittlungen gegen den deutschen Mediziner Hartmut Hopp nach über sieben Jahren aufgrund unzureichender Beweise eingestellt würden. Die Bundesregierung möchte die Opfer indes mit bis 10.000 Euro entschädigen. Dies berichtet heute das Lateinamerika-Portal amerika21.
Damit endet das letzte deutsche Ermittlungsverfahren gegen ein ranghohes Sektenmitglied ohne die von Vielen erwartete Verurteilung. Hopp wird die Beteiligung an der Tötung dreier oppositioneller Studierender während der Pinochet-Diktatur vorgeworfen. Darüber hinaus soll er jahrelang Kinder in der Kolonie mit Schlafmitteln ruhiggestellt und zu Sklavenarbeit gezwungen haben. 2011 war Hopp bereits in Chile wegen Beihilfe zur Vergewaltigung und zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen verurteilt worden. Er floh jedoch nach Krefeld, wo ihm nun kein weiterer Prozess droht, so amerika21.

Fotoquelle: By Zazil-Ha Troncoso 2 – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43542644

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