Patientenbeauftragte: „Vergabe der Impftermine muss optimiert werden!“

„Die Länder müssen ihre Systeme zur Vergabe der Impftermine verbessern. Sie muss dringend so niedrigschwellig wie möglich organisiert sein. Gerade die aktuell Impfberechtigten sollten auch ohne weitere Unterstützung in der Lage sein, ihren Termin verlässlich zu erhalten“, erklärt die Patientenbeauftragte der Bundesregierung Prof. Dr. Claudia Schmidtke mit Blick auf den Start der Impfkampagne.

„Es war eine bewusste Entscheidung der Länder, die Vergabe der Impftermine in eigener Verantwortung zu regeln. Im Ergebnis erleben die Menschen nun völlig unterschiedliche, teils sehr komplexe Wege der Terminvereinbarung. Insbesondere für die ältere Zielgruppe, die aktuell prioritär geimpft werden soll, sind diese Regelungen zum Teil nicht nachzuvollziehen. Dies führt zu Unverständnis und vermeidbaren Stress“, so Schmidtke weiter.

„Eine bundesweite Impfkampagne dieses Ausmaßes hat es noch nie gegeben. Es gibt daher Verständnis dafür, dass Anfangsschwierigkeiten aufgetreten sind. Nun muss auch länderübergreifend aus guten und schlechten Erfahrungen gelernt und die Anmeldesysteme verbessert werden. Erste Länder arbeiten bereits an entsprechenden Veränderungen. Das unterstütze ich ausdrücklich. Ziel muss sein, die Impfanmeldungen technisch und organisatorisch so auszugestalten, dass Menschen nicht abgeschreckt werden, sondern darauf vertrauen können, einfach und ohne größeren Aufwand einen Impftermin zu erhalten.

Sicher ist, dass alle Impfwilligen auch eine Impfung erhalten werden. Allein von den zwei bisher in der Europäischen Union zugelassen Impfstoffen wird Deutschland nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dieses Jahr mindestens 140 Millionen Impfstoffdosen erhalten. Es ist eine wirklich beispielhafte Leistung, dass es innerhalb eines Jahres gelungen ist, gleich mehrere Impfstoffe zu entwickeln, zu erproben und für die Verimpfung zur Verfügung zu stellen. Allerdings muss auch in der aktuell nachvollziehbaren Phase der Priorisierung möglichst große Planungssicherheit hinsichtlich der Impftermine ermöglicht werden, um zusätzliche Unsicherheiten in dieser ohnehin belastenden Situation zu vermeiden.

Dazu gehört auch, die Corona-Pandemie und die Impfkampagne nicht als Wahlkampfthema zu instrumentalisieren. Die Bekämpfung dieser Pandemie ist eine überparteiliche gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht an Parteigrenzen scheitern. Das Virus jedenfalls macht an Parteigrenzen keinen Halt“, so die Patientenbeauftragte abschließend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*