Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 traten die ostdeutschen Bundesländer auch dem vereinten Europa bei. Zum 35. Tag der deutschen Einheit erklärt Barbara Gessler, Vertreterin der Europäischen Kommission in Deutschland: „Mit der deutschen Wiedervereinigung vor 35 Jahren wurden die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR auch Teil der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, der Vorgängerin der heutigen Europäischen Union. Sie wurden Teil des vereinten Europas, ohne Beitrittsverhandlungen oder Vorbedingungen, aber mit allen Brüchen, die die großen Veränderungen nach 1989 für viele von ihnen bedeuteten.
Die Menschen in der DDR haben der Welt bewiesen: man kann Mauern einreißen, man kann sich friedlich den Weg in die Demokratie erkämpfen. Welch eine Leistung, die wir uns gerade heute vor Augen führen sollten: Wir leben in Zeiten erheblicher geopolitischer Turbulenzen, in denen unsere Demokratien unter Druck stehen. Es ist an uns allen, das Erbe der friedlichen Revolution zu bewahren und zu verteidigen.
An der Entwicklung Ostdeutschlands in den vergangenen 35 Jahren hat sich Europa maßgeblich beteiligt, unter anderem, aber nicht nur, über milliardenschwere Förderung aus dem Europäischen Regionalfonds (EFRE), den Europäischen Sozialfonds (ESF) oder im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik. Heute sind die ostdeutschen Bundesländer fest eingebunden in das geeinte Europa – die EU ist der größte Exportmarkt für ihre Unternehmen und sichert Millionen Arbeitsplätze. Weit über hunderttausend junge Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern haben mit europäischen Bildungsprogrammen ihre Aus-oder Weiterbildung oder ihr Studium teilweise oder ganz in anderen EU-Mitgliedstaaten absolviert. Herausragende Forscherinnen und Forscher aus Ostdeutschland arbeiten in europäischen Verbünden gemeinsam an Zukunftsfragen und werden dabei von EU-Förderprogrammen unterstützt.
Wir feiern, dass uns keine Mauern mehr trennen. Wir feiern unser gemeinsames Europa. Ein Europa, das für Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Frieden steht.“