650 Besucherinnen und Besucher sahen Anne-Frank-Ausstellung in Justizvollzugsanstalten.

Jacqueline Bernhardt, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz: „21 Gefangene führten durch die Ausstellung. Das ist ein nachhaltiges Projekt“.

„Ein Dreivierteljahr ist die Anne-Frank-Ausstellung durch die vier Justizvollzugsanstalten getourt. Das Besondere dieser durch das Anne-Frank-Zentrum konzipierten Ausstellung ist es, dass Gefangene selbst als Guides die Schautafeln erklären. Seit September 2021 wurden in den vier Justizvollzugsanstalten 21 Gefangene geschult, die dann jeweils durch die Ausstellung führten. 650 Besucherinnen und Besucher sahen die Anne-Frank-Ausstellung, darunter waren hauptsächlich Mitgefangene, aber auch Bedienstete der Anstalten sowie externe Gruppen vom Landesamt für ambulante Straffälligenarbeit oder der Marine-Technik-Schule Parow. Ich bin davon überzeugt, dass viele der Insassen durch diese Ausstellung zum Nachdenken angeregt wurden. Vor allem die 21 Guides, die sich intensiv mit dem Leben der Anne Frank auseinandergesetzt haben, werden nachhaltig von der Ausstellung gelernt haben“, sagt Ministerin Bernhardt zum Finale der Ausstellungsreihe.

Die 21 Guides selbst berichteten nach ihren Einsätzen davon, dass sie ein ganz anderes Bild von Anne Frank und ihrer Geschichte hätten. Sie waren nach eigenen Aussagen auch von sich selbst und den anschließenden Diskussionen begeistert. Die Wertschätzung durch das Anne-Frank-Zentrum und die Besuchergruppen motivierten sie.

Justizministerin Bernhardt: „Dem Anne-Frank-Zentrum gilt großer Dank, dass sie das Leben der Anne Frank in einer für die JVA konzipierten Ausstellung den Gefangenen nahebringen. Denn hier wird der Umgang mit Ausgrenzung und Stigmatisierung und die Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen thematisiert. Das Verständnis für Toleranz und Demokratie ist gerade heute in Zeiten wichtig, in der Fremdenhass, Krieg, Verfolgung und Flucht leider wieder aktuell sind. Zum anderen stärkt die Ausstellung das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft der Guide-Gruppen in den Anstalten. Das ist ein wertvoller Schritt der Resozialisierung“, so Ministerin Bernhardt.

In Zusammenarbeit mit dem „Anne Frank Zentrum“ und dem „Anne Frank Haus“ in Amsterdam haben die JVA Bützow, die JVA Neustrelitz, die JVA Waldeck, die JVA Stralsund und die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V. die Wanderausstellung „Lasst mich ich selbst sein“ präsentiert. Sie erzählt vom Leben der Anne Frank.

Fotoquelle:  JM MV (Ein Gefangener führt Mitarbeiter der JVA durch die Ausstellung)

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