Ver.di-Demonstration gegen Schließung des Colosseum-Kinos im Prenzlauer Berg.

Am heutigen Donnerstag, 2.Juli 2020, öffneten die Berliner Kinos wieder, nur das UCI Kinowelt Colosseum im Prenzlauer Berg/Bezirk Pankow bleibt nach fast 100 Jahren geschlossen. Das Traditionskino in der Hand der Colosseum Betriebsgesellschaft mbH, vertreten durch Sammy Brauner, hat vor dem Amtsgericht Berlin Insolvenz angemeldet. Als Rechtfertigung für die Schließung werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise genannt. Dieser Anlass ist nach Auffassung von ver.di aber nur vorgeschoben. Im November 2019 wurde ein Vorbescheid des Bezirksamts Pankow, Stadtentwicklungsamt, für das Unternehmen DC Developments GmbH & Co. KG über einen Campus mit Büroflächen anstelle des Kinos positiv erteilt.

Gegen die Schließung des Kinos rief ver.di die Beschäftigten und die Berlinerinnen und Berliner zur Demonstration durch den Kiez am heutigen Donnerstag auf.

Etwa 800 Demonstranten kamen und unterstützten die Kino-Beschäftigten. Auch der Bezirksbürgermeister von Berlin-Pankow, Sören Benn, (LINKE), sowie der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD) zeigten sich solidarisch und waren vor Ort.

Sören Benn
Klaus Mindrup

Die ca. 40 Beschäftigten wehren sich gegen die Schließung und wollen „weiter Kino machen“. Sie seien bereit, das Kino als Genossenschaft oder kommunales Kino zu übernehmen. „Das Colosseum muss dem Bezirk erhalten bleiben. Die Belegschaft nimmt es mit vielen UnterstützerInnen nicht hin, dass ein wichtiger Kulturort in dem Bezirk Pankow verloren geht. Das Colosseum hat eine lange Tradition, es gehört zum kulturellen Erbe der Hauptstadt. Wir appellieren an Sammy Brauner und die Erbengemeinschaft Arthur Brauner, dem Colosseum eine Chance zu geben“, sagte Jörg Reichel, ver.di Gewerkschaftssekretär.

Jörg Reichel

Fotoquellen/Video: TP Presseagentur Berlin

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