»Alles über Anne« lässt Geschichte erleben.

Die neue ständige Ausstellung des Anne Frank Zentrums  ist eröffnet – „modern, jugendlich und inklusiv“.

Das Anne Frank Zentrum am Berliner Hackeschen Markt zeigt seit Montag eine neue Dauerausstellung.

»Alles über Anne« wurde am 19. November 2018 nach einer vollständigen Überarbeitung feierlich eröffnet. Die Ausstellung zeigt sich „modern, jugendlich und weitestgehend inklusiv“.

Bei der Eröffnung war auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, anwesend:

Müller: „Anne Frank ist nie in Berlin gewesen. Trotzdem gehört sie mit ihrer Geschichte, die für Millionen anderer jüdischer Schicksale in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung steht, in unsere Stadt und besonders ins Scheunenviertel. Hier haben vor der Shoah viele Berliner Jüdinnen und Juden gelebt. Anne Franks Geschichte wird in der Ausstellung des Anne Frank Zentrums neu erzählt. Interaktive Mittel tragen dazu bei, die Biografie dieses jüdischen Mädchens besonders Kindern, Jugendlichen und Familien noch näher zu bringen. In der Tat und zu unser aller Betroffenheit haben sich in den vergangenen zehn Jahren, in denen die bisherige Ausstellung ihre Aufgabe gut erfüllt hat, die Verhältnisse in unserer Gesellschaft verändert, insbesondere für jüdische Menschen. Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus haben in inakzeptabler Weise zugenommen. Das ist zutiefst bedrückend.“

»Wir sind berlinweit die einzige Ausstellung zur Geschichte des Nationalsozialismus, die sich gezielt an Kinder, Jugendliche und Familien richtet«, sagt Patrick Siegele, der Direktor des Anne Frank Zentrums. Die Ausstellung ist ein Lernort, an dem die Besucher*innen über das Leben Anne Franks und ihr Tagebuch einen persönlichen Zugang zur Geschichte des Holocaust erhalten. An interaktiven Stationen werden sie zum Mitmachen eingeladen, um selbst Antworten darauf zu finden, was die Geschichte Anne Franks heute mit ihnen zu tun hat und für sie bedeutet.

Auseinandersetzung mit Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart

Die Ausstellung setzt sich mit dem Thema Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart auseinander. So werden beispielsweise antisemitische Fälschungsvorwürfe, mit denen Otto Frank, Annes Vater, in Bezug auf das Tagebuch konfrontiert wurde, in Verbindung gebracht zu aktuellen Beispielen für antisemitische Vorfälle. Diese werden in der Ausstellung ebenso gezeigt wie Stimmen von Betroffenen. Die dokumentierten Fälle sind dem Register der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) entnommen, mit der das Anne Frank Zentrum eng kooperiert.

Eine Ausstellung auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Ein wichtiger Grund für die Neu-Konzeption der Ausstellung war ein barrierefreier Zugang. Die neue ständige Ausstellung ist weitestgehend inklusiv und verfügt über Monitore mit Übersetzungen in Gebärdensprache und ein Blindenleitsystem. Ein umfassendes Glossar und Ausstellungstexte in klarer Sprache erleichtern unter anderem Menschen mit Lernschwierigkeiten das Verstehen. Zu ertasten sind ein Modell des Hinterhauses, ein Porträt von Anne Frank sowie eine Kopie des Tagebuchs. »So leistet die Ausstellung einen Beitrag zur Umsetzung des Rechts auf gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft«, sagt die Leiterin der Ausstellung Veronika Nahm.

Wie das Anne Frank Zentrum, befindet sich die Ausstellung »Alles über Anne« in einem historischen Gebäude-Ensemble in der Rosenthaler Straße 39 in Berlin-Mitte.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise »Alles über Anne«

Öffnungszeiten:  Di – So: 10-18 Uhr Eintritt:  Erwachsene: 6 Euro  Ermäßigt: 3,50 Euro  Familien: 14 Euro Kinder bis zum 10. Lebensjahr: Eintritt frei.

Fotoquelle (oben): Landesarchiv Berlin

Fotoquelle (unten): Gregor Zielke

Montage: TP Presseagentur Berlin

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