NRW-Minister Laumann: Je mehr Organe gespendet werden, desto mehr Leben können gerettet werden.
Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales teilt mit:
Am 7. Juni findet der bundesweite Tag der Organspende 2025 statt. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ und rückt erneut die wichtige Bedeutung der Organspende in den Fokus. Dabei stehen insbesondere die Geschichten und Schicksale von Organspenderinnen und -spendern sowie Empfängerinnen und -empfängern im Mittelpunkt.
„Mein ganz besonderer Dank gilt den Menschen, die sich dazu entschieden haben, ihre Organe zu spenden. Zugleich ist klar: Die Gesellschaft hat jede Entscheidung – ob sie für oder gegen die Bereitschaft zur Organspende ausfällt – zu respektieren. Wichtig ist aber, dass man zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und diese dokumentiert. Leider tun das nach wie vor zu wenige Menschen in unserem Land“, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Er verweist darauf, dass noch immer zu viele Menschen sterben, die auf der Warteliste stehen, weil nicht rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung steht. „Deshalb möchte ich Mut machen, für sich eine Entscheidung zu treffen. Nur das schafft Klarheit! Das gilt im Übrigen auch für die Angehörigen. Denn: Liegt keine Entscheidung vor, werden die Angehörigen gefragt, was in einer ohnehin schon schwierigen Situation dann eine zusätzliche Belastung darstellt“, so Laumann weiter.
Allein in Nordrhein-Westfalen warten laut der Stiftung Eurotransplant derzeit über 1.700 Menschen auf ein oder mehrere Organe. Für ganz Deutschland belief sich die Zahl am 1. Januar 2025 auf 8.269 Menschen. Demgegenüber wurden im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen nur 495 Organe gespendet, deutschlandweit waren es 2.855. Die Zahl der gespendeten Organe ist damit auch weiterhin viel zu niedrig.
Nach einer Repräsentativbefragung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit zur Organ- und Gewebespende aus dem Jahr 2024 haben 62 Prozent der Befragten angegeben, eine Entscheidung getroffen zu haben. Demnach haben 45 Prozent ihren Entschluss in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder in beidem dokumentiert. 16 Prozent haben der Befragung zufolge eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht verschriftlicht. 35 Prozent haben bisher keine Entscheidung getroffen. Zugleich stehen 85 Prozent der Befragten dem Thema Organ- und Gewebespende positiv gegenüber.
„Aufgrund dieser Ergebnisse bin ich nach wie vor überzeugt, dass die Widerspruchslösung eine Wende in der Organspende herbeiführen kann – vor allem weil die Menschen, die Organe spenden möchten, dann automatisch als Organspender gelten, ohne dies dokumentieren zu müssen. Ich werde mich deshalb weiterhin für die Widerspruchslösung stark machen und bitte den neuen Bundestag, sich mit diesem wichtigen Thema zeitnah zu befassen“, erklärt Minister Laumann. „Diese Entscheidung ist jedem erwachsenen Menschen zuzumuten.“
Derzeit gilt die so genannte Entscheidungslösung, die eine dokumentierte Zustimmung für die Entnahme von Organen vorsieht. Minister Laumann appelliert deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger, eine eigene Entscheidung zu treffen und schriftlich zu fixieren. Diese kann in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder im Organspende-Register hinterlegt werden: „Das Organspende-Register stellt eine weitere Möglichkeit der Dokumentation dar. Die dort digital hinterlegten Erklärungen können von den Krankenhäusern im Bedarfsfall direkt abgerufen werden. Damit wird wertvolle Zeit gewonnen in einer Situation, in der es um Leben und Tod geht.“
Hintergrund „Tag der Organspende“
Der Tag der Organspende findet als bundesweiter Aktionstag einmal im Jahr an jedem ersten Samstag im Juni statt, um den Menschen, die ihre Organe gespendet haben, zu danken, und um über das Thema Organspende zu informieren. In diesem Jahr findet die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende unter dem Motto “Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ in Regensburg statt.
Hintergrund Organspende-Register
Das Organspende-Register ist am 18. März 2024 in Betrieb gegangen. Es bietet die Möglichkeit, eine getroffene Entscheidung zur Organspende rechtsverbindlich digital zu dokumentieren. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos und kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Entnahmekrankenhäuser können die Erklärungen seit dem 1. Juli 2024 abrufen. Seit 18. März 2024 wurden 316.774 Eintragungen im Organspende-Register vorgenommen (Stand 27.5.2025).
Weiterführende Links
- Statistiken zur Organspende der Deutschen Stiftung Organspende: https://dso.de/organspende/statistiken-berichte/organspende#dropdown-statistiken-berichte
- Studien und Befragung zur Organ- und Gewebespende – BIÖG Organspende: https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/die-repraesentativbefragung/
- Informationen zum Organspende-Register: https://organspende-register.de/erklaerendenportal/