Asylstreit der Union: Merkel verliert an Rückhalt.

Bundesweite Studie im Auftrag des BR, Report aus München.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN
VON INFRATEST DIMAP.

Der aktuelle Asylstreit der beiden Unions-Parteien hat im Meinungsbild der Bundesbürger Spuren hinterlassen. Zwei Drittel der Deutschen vertreten die Ansicht, die Autorität der Kanzlerin habe in der Auseinandersetzung der beiden Schwesterparteien nachhaltig gelitten.
Tatsächlich überzeugt Angela Merkel aktuell weniger Wahlberechtigte als zu Beginn der dritten Merkel-Koalition von Union und SPD vor wenigen Wochen. Galt die CDU-Politikerin im April bei sechs von zehn als gute Besetzung für das Kanzleramt, kommt aktuell weniger als die Hälfte der Deutschen zu diesem Urteil. Allerdings hat in diesem Zeitraum im Bevölkerungsurteil auch Horst Seehofer Federn lassen müssen, wenn auch weitaus weniger als die Kanzlerin. Statt 39 Prozent wie im April bezeichnen aktuell 35 Prozent den CSU-Politiker als gute Besetzung an der Spitze des Bundesinnenministeriums.

Mit ihren flüchtlingspolitischen Überlegungen finden Merkel und Seehofer gegenwärtig grundsätzlich ähnlich viele Anhänger. Im direkten Vergleich sehen 41 Prozent bei Angela Merkel, 40 Prozent bei Horst Seehofer die besseren Gesamtkonzepte. In dem zentralen flüchtlingspolitischen Streitpunkt dieser Tage kann sich Horst Seehofer allerdings größerer Unterstützung sicher sein: Sechs von zehn Bundesbürgern sprechen sich dafür aus, Flüchtlinge, die bereits in einem EU-Land registriert sind, an der deutschen Grenze zurückzuweisen. Diese CSU-Forderung wird abgesehen von AfD-Anhängern auch in den Reihen von Union und FDP mehrheitlich geteilt, ebenso überwiegt der Zuspruch bei den SPD-Anhängern.

Weitere Ergebnisse:

  • AfD gilt als Nutznießer der unionsinternen Auseinandersetzung
  • Zuspruch für europäische Lösungen

Mehr unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2018/juni-extra/

Schwarz-Grüne Regierung in Hessen: gute Noten, aber keine Mehrheit
LänderTREND für den Hessischen Rundfunk

Gut vier Monate vor der Landtagswahl überwiegt in Hessen der Rückhalt für die bundesweit einzige schwarz-grüne Landesregierung: Leicht verbessert gegenüber Januar überzeugt das Wiesbadener Kabinett aktuell etwa sechs von zehn Bürgern (58 Prozent, +5 Punkte), 39 Prozent stehen der Landesregierung kritisch gegenüber.
Damit ist Schwarz-Grün das populärste hessische Kabinett der letzten 20 Jahre. Die Regierungszusammenarbeit überzeugt nach wie vor sowohl die Anhänger von Union (87 Prozent) wie Grünen (71 Prozent). Auch in den FDP- (65 Prozent) und SPD-Reihen (56 Prozent) überwiegt gegenwärtig der Zuspruch. Im bundesweiten Vergleich ragt der Bevölkerungsrückhalt der hessischen Landesregierung allerdings nicht heraus. Hier liegt das Wiesbadener Kabinett gegenwärtig im Mittelfeld.

Ungeachtet der positiven Bewertung der Landesregierung und ihres Führungspersonals hätte Schwarz-Grün bei einer hessischen Landtagswahl derzeit keine Mehrheit: Bei einem aktuellen Urnengang käme die CDU wie zu Jahresbeginn auf 31 Prozent, die Grünen-Partei auf 14 Prozent, 1 Punkt mehr als im Januar.
Die SPD verliert nicht zuletzt aufgrund bundespolitischen Gegenwinds 3 Punkte und würde aktuell 22 Prozent erzielen. Die Linke gibt im gleichen Zeitraum 1 Punkt ab und käme auf 7 Prozent. Mit einem gemeinsamen Stimmenanteil von 43 Prozent bliebe somit auch ein rot-rot-grünes Drei-Parteien-Bündnis in Hessen derzeit ohne Parlamentsmehrheit. Erneut im Landtag vertreten wäre die FDP, die derzeit mit 7 Prozent (-1) rechnen könnte. Erstmals ins hessische Landesparlament einziehen würde die AfD, die gegenüber Januar 3 Punkte zulegt und mit aktuell 15 Prozent an dritter Stelle vor den Grünen läge.

Außerdem im aktuellen HessenTREND diese Themen:

  • SPD-geführte Landesregierung gilt nicht als Alternative
  • Grundstimmung: Zuversichtliche Hessen
  • Wichtigste Probleme: Flüchtlinge, Bildung, Infrastruktur, Wohnen
  • Politikerzufriedenheit: schwarz-grünes Führungsduo vorn
  • Direktwahl: Bouffier wird Schäfer-Gümbel vorgezogen

Alle Ergebnisse im Detail unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/hessen/laendertrend/2018/juni/

Saarland: CDU und SPD verlieren, AfD mit großem Zuwachs
LänderTREND für den Saarländischen Rundfunk

Vor dem Hintergrund abnehmender Zufriedenheit mit der Landesregierung und der sie tragenden Parteien verlieren sowohl CDU als auch SPD deutlich in der Wählergunst. Die CDU käme derzeit auf einen Stimmenanteil von 35 Prozent, rund 6 Punkte weniger als bei der Landtagswahl im März 2016.
Die SPD würde aktuell 26 Prozent erreichen, ein Minus von rund 4 Punkten. Von der aktuellen politischen Stimmung profitieren könnte die AfD, die sich auf 15 Prozent verbessert und damit drittstärkste Kraft im Saarland wäre. Die Linke hält mit 12 Prozent im Wesentlichen ihr Wahlergebnis. Die Grünen würden nach aktuellem Stand mit 6 Prozent wieder den Sprung in den Landtag schaffen. Für die FDP mit 4 Prozent gilt dies trotz leichter Zuwächse nicht.

Weitere Ergebnisse aus dem aktuellen SaarlandTREND veröffentlicht der Saarländische Rundfunk heute abend um 19:30 Uhr in der Sendung „aktueller Bericht“ auf SR3.

Rheinland-Pfalz: SPD verliert deutlich in der Wählergunst und fällt hinter CDU zurück
LänderTREND im Auftrag des SWR

Trotz der mehrheitlich positiven Bewertung der Landesregierung (54 Prozent zufrieden, 42 Prozent unzufrieden) verlieren die Sozialdemokraten deutlich an Rückhalt in der Wahlbevölkerung. Wäre bereits am nächsten Sonntag Landtagswahl, käme die SPD nur noch auf 29 Prozent der Stimmen – ein Minus von 8 Punkten im Vergleich zu März. Dies ist Rekordtief für die SPD im PoliTREND.
Die CDU würde mit 31 Prozent stärkste Partei – trotz eines Verlustes von 2 Punkten. Drittstärkste Kraft wäre die AfD, die sich deutlich auf 13 Prozent verbessert (+5). Auch die Grünen legen zu und würden aktuell 11 Prozent (+3) erreichen. Während die FDP weiterhin bei 7 Prozent liegt, kann sich die Linke auf 5 Prozent (+2) verbessern. Wäre dies das Ergebnis eines Urnengangs, hätte die amtierende Koalition keine Mehrheit mehr im Parlament.
Außerdem:

  • Flüchtlingspolitik: Mehrheit sorgt sich wegen Kriminalität und Einfluss des Islam – jeder Zweite sieht Flüchtlinge als Bereicherung
  • Mehrheit ist unzufrieden mit Flüchtlingspolitik der Kanzlerin

Alle Ergebnisse unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/rheinland-pfalz/laendertrend/2018/juni/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*