Vier Wochen Fußballfest, sechs Spiele mit rund 390.000 Zuschauern in der Münchner Allianzarena und weit über 800.000 Fans bei Public Viewings in ganz Bayern. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich zeigt sich nach Ende der Fußball-Europameisterschaft (EM) 2024 in Deutschland zufrieden: „Die hervorragende Vorbereitung und die enge Zusammenarbeit mit der Polizei haben sich ausgezahlt: Wir haben eine schöne und friedliche Heim-EM erlebt.“
Dafür waren am Spielort München insgesamt sieben spezialisierte Staatsanwältinnen und Staatsanwälte im Dauereinsatz, je drei davon im Stadion während der sechs Partien in der Allianz-Arena, zwei im Polizeipräsidium München und zwei weitere im Bereitschaftsdienst. Eisenreich: „Die ganz große Mehrheit der Fußballfans ist friedlich. Die schwarzen Schafe im Stadion hat die Justiz aber im Blick. Das hat diese EM wieder gezeigt. Wer Straftaten im und um das Stadion herum begeht, muss wissen: Unsere Stadion-Staatsanwälte sind vor Ort und zeigen Straftätern die rote Karte.“ In München wurden während der EM insgesamt etwa 300 Straftaten (122 davon mit unmittelbarem Stadionbezug) gezählt, darunter 48 Fälle von Sachbeschädigung, 45 vorsätzliche Körperverletzungen und 35 gefährliche Körperverletzungen. Hinzu kommen noch über 60 Fälle wegen unerlaubter Pyrotechnik, in denen die Betroffenen mit einem Bußgeld rechnen müssen. Zu einem größeren Einsatz kam es vor dem Gruppenspiel Dänemark gegen Serbien am Marienplatz. Dort wurden sieben serbische Fans vorläufig festgenommen, die auch Polizisten angegriffen hatten. Anzeigen gab es auch gegen Stadionflitzer auf dem Spielfeld. Für Aufsehen sorgte ein als Maskottchen verkleideter Youtuber beim Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland.
Im Stadionbereich der Allianz Arena gibt es zahlreiche Kameras mit Detailauflösung. Die Videoaufnahmen liefern den Strafverfolgern wichtige Hinweise und Beweismittel. In der Gefangenensammelzelle im Untergrund der Allianz Arena stehen mehrere Großraumzellen zur Verfügung. Die Stadion-Staatsanwälte können vor Ort z. B. vorläufige Festnahmen anordnen und eilige Maßnahmen wie Blutentnahmen oder Durchsuchungen veranlassen.
Für die Sicherheit der Menschen setzt sich die bayerische Justiz auch im Amateurfußball ein. Im Februar dieses Jahres hat die Generalstaatsanwaltschaft München eine neue Kooperation mit dem Bayerischen Fußballverband gestartet. Ziel der deutschlandweit einmaligen Kooperation ist es, Hasskriminalität, insbesondere bei antisemitischen und rassistischen Straftaten, auf direktem Weg der Justiz zu melden (Pressemitteilung hier abrufbar).
Der Minister: „Hooligans und Gewalttäter sind in unseren Stadien unerwünscht. Ich danke der Polizei und unseren Staatsanwältinnen und Staatsanwälten für den großartigen Einsatz bei der Heim-EM.“
Foto: Justizminister Georg Eisenreich (re.) mit den Stadionstaatsanwältinnen und -Staatsanwälten in der Allianz Arena