Bundesverteidigungsministerium legt dem Parlament den Bericht zum Schützenpanzer PUMA vor.

Das Bundesministerium der Verteidigung hat dem Parlament heute einen vollumfänglichen Bericht über das Analyseergebnis der Ausfälle des Schützenpanzers (SPz) PUMA im Dezember 2022 zukommen lassen.

Im Schießübungszentrum Panzertruppen in Munster fand im Zeitraum 30. November bis 16. Dezember 2022 der Übungsdurchgang 12/22 (SchÜbZ-Dg 12/22) statt. An dieser Übung nahmen 18 Schützenpanzer PUMA teil.

Im Verlauf dieser Übung wurden bis zu ihrem Ende alle 18 Fahrzeuge als nicht mehr einsatzbereit gemeldet. Nach sieben zuvor absolvierten Übungen mit SPz PUMA im Gefechtsübungszentrum und im Schießübungszentrum, mit vergleichbarer Intensität und Übungsinhalten bei deutlich geringerem Schadaufkommen, waren diese Ausfälle so nicht zu erwarten.

Das Deutsche Heer, das Beschaffungsamt in Koblenz, die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH, die industriellen Partner sowie das BMVg haben zwischen den Ausfällen des SPz PUMA im Verlauf des Schießübungszentrumsdurchgangs im Dezember 2022 (SchÜbZ-Dg 12/22) und dem vorliegenden Bericht in einem Kraftakt die überwiegende Mehrzahl der ausgefallenen Systeme instandgesetzt, Ursachen analysiert, Handlungsempfehlungen erarbeitet und das weitere Vorgehen am 13. Januar 2023 im Rahmen eines Spitzengespräches abgestimmt. Im Ergebnis sind alle Parteien aufgefordert die aufgetretenen Defizite zu beseitigen. Dies gilt für die Amtsseite/ die Truppe, wie für die Industrie.

Alle Beteiligten sind nach wie vor von der Leistungsfähigkeit des Systems PUMA überzeugt. Es herrscht jedoch ebenfalls Einvernehmen, dass durch jeden Stakeholder weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, bevor das Gesamtsystem die erforderliche technische und logistische Robustheit erreicht hat. Zugleich sind alle Akteure überzeugt, dass das Ziel, das Gesamtsystem zu beherrschen, realistisch und erreichbar ist.

Wie geht es nun weiter?

Es ist davon auszugehen, dass die erste mit SPz PUMA „VJTF“ ausgestattete Kompanie zeitnah technisch wieder einsatzbereit sein wird. Nach Vorliegen aller erforderlichen Voraussetzungen wird sie dann wieder in das Kräftedispositiv VJTF eingegliedert.

Die Bereitstellung der zweiten mit SPz PUMA „VJTF“ ausgestatteten Kompanie wird noch etwas  Zeit in Anspruch nehmen.

Mit dem Zulauf der ersten SPz PUMA im weiterentwickelten Rüststand „S1“ im April 2023 wird eine taktische und eine technisch-logistische Untersuchung durchgeführt. Dieser Rüststand adressiert viele der aufgetretenen und bekannten Schadbilder auf technischer Ebene, die Wirksamkeit der Maßnahmen wird im Rahmen der Untersuchungen nachgewiesen.

Parallel werden die erforderlichen organisatorischen und logistischen Verbesserungen umgesetzt und im militärischen Führungsprozess abgebildet. Die Ausbildung für Instandsetzungspersonal aller Ebenen wird im Zusammenwirken mit der Industrie intensiviert. Das technisch-logistische Unterstützungskonzept wird überarbeitet, der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Instandsetzungsebenen vertieft. Die Stundenansätze für den technischen Dienst werden erhöht und die Verfügbarkeit von Ersatz- und Austauschteilen verbessert, gleiches gilt für die entsprechenden industriellen Kapazitäten. Entsprechende Vereinbarungen und notwendige Zusagen der industriellen Partner werden derzeit abgestimmt.

Zusammengefasst kann gesagt werden, der SPz PUMA ist ein hochkomplexes, hochmodernes Waffensytem. Er stellt zusammen mit dem „Infanteristen der Zukunft“ als System Panzergrenadier einen Quantensprung in der taktischen Überlegenheit hinsichtlich Feuerkraft, Mobilität und Vernetzung dar. Trotz des überraschenden Rückschlags im Zuge des SchÜbZ-Dg 12/22 sind alle Beteiligten davon überzeugt, dass der SPz PUMA im System Panzergrenadier die Zukunft für das Heer ist.

Quelle: bmvg

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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