Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland erstmalig verliehen.

Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, hat gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser zwei Initiativen aus Halle und aus Hamburg mit dem Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland ausgezeichnet.

Felix Klein hat heute Abend gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland verliehen. In seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus hat Felix Klein den Preis in diesem Jahr ins Leben gerufen, um auch über das Ende des Festjahres 2021 hinaus an die Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Deutschland anzuknüpfen. Ausgezeichnet wurden bei der festlichen Verleihung im Max-Liebermann-Haus in Berlin in den zwei Kategorien des Preises jeweils eine Initiative aus Halle und aus Hamburg. Beide Preise sind mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus: „Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und die Bekämpfung des Antisemitismus haben in Deutschland höchste Priorität. Trotzdem darf sich der Blick nicht allein auf die Vergangenheit verengen, wenn es um jüdisches Leben in Deutschland geht. Das Festjahr ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ hat gezeigt, was für ein vielseitiges und starkes jüdisches Leben sich bei uns wieder etabliert hat und dass sich viele, insbesondere ehrenamtliche Organisationen, der Pflege, dem Brauchtum, und neuen Wegen jüdischer Kultur und Lebensweisen widmen.  Um diese Vielfalt und dieses Engagement zu würdigen, habe ich den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben gestiftet.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Die Sicherheit von Jüdinnen und Juden und der Schutz jüdischen Lebens ist nicht nur untrennbar mit unserer Geschichte verbunden. Sie ist eine Aufgabe, die für das Selbstverständnis unseres Staates elementar ist. Dass Jüdinnen und Juden sich dafür entschieden haben, jüdisches Leben in Deutschland wiederaufzubauen, ist für unsere Gesellschaft ein großes Glück. Denn sie haben aktiv am Aufbau einer demokratischen und freiheitlichen Bundesrepublik Deutschland mitgewirkt.

Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger sind herausragende Vorbilder des Engagements für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für ihre wichtige Arbeit möchte ich ihnen im Namen der gesamten Bundesregierung herzlich danken. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern zum Ehrenamtspreis für jüdisches Leben des Jahres 2022 und wünsche mir, dass ihre Beispiele viele Nachahmer finden.“

Der Preis in der Kategorie unter 27 Jahre geht an junge Hallenserinnen und Hallenser von der Projektgruppe „Jüdisches Halle – gestern und heute“. Die jungen Leute aus Halle haben sich aus der Erfahrung des schrecklichen Attentats an Jom Kippur auf die dortige Synagoge heraus dazu entschieden, sich zu engagieren. Der Anschlag hat sie veranlasst, sich mit den Spuren jüdischen Lebens in Halle vertraut zu machen und eine App zu entwickeln, die dies auch allen Interessierten vermitteln kann.

Hieraus ist inzwischen weit mehr entstanden: Die Gruppe bietet ein Bildungsangebot für Jugendliche an und vernetzt jüdische und nichtjüdische Menschen. Ihre Arbeit macht lokales jüdisches Leben sichtbar und hilft damit, Vorurteile abzubauen.

Mit dem Preis in der Kategorie über 27 Jahre wird der „Jüdische Salon am Grindel e.V.“ ausgezeichnet. Der Hamburger Verein ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, sowohl in Bezug auf jüdische Kultur und deren Vielfalt als auch auf unterschiedliche Perspektiven darauf. Hier werden Menschen angesprochen, die bislang vielleicht kaum Berührung mit jüdischem Leben hatten. Hier wird bewusst versucht, Unbekanntes zusammenzubringen und das offene Gespräch miteinander gepflegt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.antisemitismusbeauftragter.de/ehrenamtspreis

Foto: Felix Klein

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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