Normalerweise beteiligt sich die TP Presseagentur nicht an Fahndungsaufrufen von Polizeidienststellen, macht hier aber eine Ausnahme, wenn es um die üble Abzocke von älteren Menschen geht.
In den vergangenen Wochen stellte die Polizei Berlin eine deutliche Zunahme von angezeigten Straftaten zum Phänomen „Anrufe durch falsche Polizeibeamte“ fest. Darunter befanden sich zuletzt mehrere schadensträchtige Ereignisse, bei denen die Schadenssummen bei mehreren hunderttausend Euro lagen.
Die Anrufer melden sich bei den Bürgern und Bürgerinnen jeweils mit unterdrückter oder technisch veränderter Rufnummer (z. B. 030 110) und berichten meist von einem Raubüberfall in der Nachbarschaft usw.. Durch geschickte Gesprächsführung wird den angerufenen Personen suggeriert, dass auch ihr Vermögen in Gefahr sei. So verunsichert, geben die Angerufenen oft Auskunft zu Vermögenswerten.
Daraufhin bieten die Anrufer an, Bargeld und andere Vermögenswerte (insbesondere Goldschmuck, Goldbarren, Goldmünzen) von einem Polizeibeamten in Zivil abholen und in Sicherheit bringen zu lassen.
Gestern Abend gab sich ein Mann in Wedding als Polizist aus und versuchte auf diese Art, eine Seniorin um ihr Erspartes zu bringen. Der Mann rief die 91-jährige Frau gegen 18 Uhr auf ihrem Festnetzanschluss an. Er gab sich dabei als Polizeibeamter aus und behauptete, dass es derzeit zu mehreren Einbrüchen in der Nachbarschaft käme. Zu ihrem vermeintlichen Schutz forderte er sie auf, ihre Wertsachen und ihr Bargeld zusammenzusuchen und einem Abholer zu übergeben. Einige Zeit später erschien ein Unbekannter an der Wohnungstür der Seniorin. Weil die 91-Jährige jedoch laut rief, wurde ein Nachbar auf das Geschehen aufmerksam. Daraufhin flüchtete der Tatverdächtige ohne Beute in unbekannte Richtung.
Nr. 2315 Ein weiterer Betrug durch zwei falsche Polizeibeamte fand gestern Nachmittag in Tempelhof statt. Als eine 84-jährige Seniorin gegen 14.30 Uhr zu ihrer Wohnung zurückkehrte, warteten dort bereits zwei Männer, die sich mit einer Karte als Polizeibeamte auswiesen und vorgaben, die Wertgegenstände der alten Dame aufgrund begangener Diebstähle in der Nachbarschaft überprüfen zu wollen. Die Frau ließ die falschen Polizisten in ihre Wohnung. Die Tatverdächtigen durchsuchten die Wohnung und verließen diese unerkannt. Nachdem die Frau das Fehlen ihres Bargeldes festgestellt hatte, alarmierte sie die Polizei.
In beiden Fällen werden die Ermittlungen durch Fachkommissariate beim Landeskriminalamt geführt. (jbe)
Mit Hilfe von Bildern sucht das Betrugskommissariat des Landeskriminalamtes Berlin nun nach zwei bislang unbekannten Tatverdächtigen.
Die Gesuchten stehen im Verdacht am 1. Juli 2024, gegen 16.30 Uhr, eine 83-Jährige in Berlin-Spandau, Breite Straße Ecke Kammerstraße, um eine sechsstellige Bargeldsumme und Wertsachen betrogen zu haben. Zuvor wurde der 83-Jährigen telefonisch durch einen falschen Polizeibeamten suggeriert, dass sie Opfer eines Raubüberfalls werden solle und deshalb ihre Wertsachen übergeben müsse. Diese übergab sie den mutmaßlichen Rechtsbrechern in zwei Taschen. Einer der Tatverdächtigen war mit einem Uniformhemd, einem Poloshirt der Polizei Berlin bekleidet.
Die Kriminalpolizei fragt:
• Wer kann Angaben zur Identität der abgebildeten Personen machen?
• Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort dieser Personen machen?
• Wer kann weitere, sachdienliche Hinweise zur Tat oder zu den unbekannten Tatverdächtigen geben?
Hinweise können an das zuständige Betrugskommissariat des LKA 2 in der Gothaer Straße 19, in 10823 Berlin unter der Telefonnummer (030) 4664-925318 oder (030) 4664-925300, außerhalb der Bürodienstzeiten per E-Mail, über die Internetwache oder an jede andere Polizeidienststelle gerichtet werden.
Hinweise der Polizei Berlin:
• Die Polizei wird Sie niemals nach Geld fragen oder um Geldbeträge bitten.
• Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Hinweise befinden sich unter den nachfolgenden Links:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/
https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/praevention/betrug/artikel.788685.php
(jbe)
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