Festnahmen von mutmaßlichen Cybercrime-Straftätern.

Erneuter Schlag gegen Underground Economy im Internet.

BKA-Meldung 01. November 2024.

In einer international koordinierten Operation der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) und dem Bundeskriminalamt (BKA) wegen des Verdachts verschiedener Cybercrime-Straftaten sind gestern durch Beamte des HLKA zwei Haftbefehle vollstreckt und umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden.

Den beiden Beschuldigten im Alter von 19 und 28 Jahren aus Darmstadt und dem Rhein-Lahn-Kreis wird vorgeworfen, verschiedene kriminelle Infrastrukturen im Internet bereitgestellt und administriert zu haben, die unter anderem zum Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie zur Computersabotage mittels sogenannter DDoS-Angriffe genutzt wurden.

Konkret wird den beiden Beschuldigten in dem Ermittlungsabschnitt des HLKA zur Last gelegt, als Administratoren der Online-Plattform „FlightRCS“ u.a. Betäubungsmittel in nicht geringer Menge angeboten und verkauft zu haben. Bei „Flight RCS“ handelt es sich um einen über das freie Internet (sog. „Clearweb“) zugänglichen Marktplatz für sog. Designerdrogen und Liquids, die aus synthetischen Cannabinoiden bestehen. Diese werden mit Hilfe von sog. Vape Pens oder mit Mischungen aus Kräutern konsumiert, haben insbesondere bei Kindern und Jugendlichen an Beliebtheit gewonnen und führen häufig zu Intoxikationen und medizinischen Notfällen.

Außerdem ermittelt das BKA und die Staatsanwaltschaft gegen die Beschuldigten wegen Computersabotage. Die beiden Männer sollen die heute von der Polizei abgeschaltete kriminelle Plattform „Dstat.CC“ mit betrieben haben.

Bei „Dstat.CC“ handelte es sich um eine zentrale Szeneplattform, die mit einer umfassenden Auflistung und Bewertung von sogenannten Stresser-Diensten das einfache und schnelle Durchführen von DDoS-Angriffen ermöglichte. Kunden der Plattform konnten dies nutzen, um Webseiten oder andere webbasierte Dienste anzugreifen und deren Verfügbarkeit einzuschränken oder diese komplett reaktionsunfähig zu machen. Durch die Plattform war es einem breiten Nutzerkreis möglich, auch ohne eigene tiefergehende technische Fähigkeiten, eigene DDoS-Angriffe durchzuführen.

CybercrimeTrend: Stresser-Dienste

Die Nutzung von Stresser-Diensten zur Durchführung von DDoS-Angriffen wurde im Rahmen polizeilicher Ermittlungen zuletzt immer häufiger bekannt. Neben den individuellen Zwecken einzelner Kunden werden Stresser-Dienste auch von hacktivistischen Gruppierungen wie zum Beispiel „Killnet“ genutzt, um großangelegte Malware-Attacken durchzuführen.

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