GBA: Festnahme wegen Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Karlsruhe (ots) - Die Bundesanwaltschaft hat heute (24. Juli 2018)
durch Beamte des Bundeskriminalamtes

   die 42-jährige deutsche Staatsangehörige Yasmin H.

   festnehmen lassen. Yasmin H. ist verdächtig, ihrem Ehemann Sief 
Allah H. (vgl. Pressemitteilung Nr. 30 vom 14. Juni 2018) in drei 
Fällen bei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden 
Gewalttat sowie bei der vorsätzlichen Herstellung von biologischen 
Waffen Hilfe geleistet zu haben (§ 89a Abs. 1, Abs. 2 und Abs. 2a 
StGB, § 20 Abs. 1 Nr. 1 Var. 2 KrWaffKontrG).

   Der Beschuldigten Yasmin H. wird im Wesentlichen Folgendes 
vorgeworfen:

   1.	Die Eheleute Yasmin und Sief Allah H. hatten den Wunsch, nach 
Syrien auszureisen und sich dort dem sogenannten Islamischen Staat 
anzuschließen. Vor diesem Hintergrund nahm Yasmin H. Kontakt zu nicht
näher identifizierten Personen auf, die ihnen auf ihrem Weg zum "IS" 
behilflich sein sollten. Da Yasmin H. wegen ihrer Kinder aus einer 
früheren Ehe eine Ausreise zunächst nicht möglich war, buchte sie nur
für ihren Ehemann für Ende August 2017 einen Flug von Köln nach 
Istanbul. Da dessen Weiterreise in der Türkei scheiterte, buchte sie 
für Mitte September einen zweiten Flug nach Istanbul. Allerdings 
scheiterte auch dieses Mal seine Weiterreise in der Türkei.

   2.	Im Herbst 2017 stand Sief Allah H. über soziale Medien in 
Kontakt mit Mitgliedern des sogenannten Islamischen Staates in 
Syrien. Diese schlugen ihm vor, in Deutschland einen Anschlag zu 
verüben. In der Folge informierte sich Sief Allah H. über explosive 
Stoffe aus Polen. Mitte Oktober 2017 reiste er nach Slubice/Polen, 
dem Sitz einer Pyrotech-Firma. Yasmin H. organisierte die Reise ihres
Ehemannes. Außerdem hielt sie wegen einer aufgegebenen Bestellung den
Kontakt zu der dort ansässigen Pyrotech-Firma. Im April 2018 fing 
Sief Allah H. an, sich mit der Herstellung von Rizin zu beschäftigen.
Einen Monat später begann er damit, die für die Gewinnung des 
Giftstoffes notwendigen Gerätschaften und Substanzen zu beschaffen. 
Seine Ehefrau stellte ihm   zumindest für einige der Bestellungen   
ihr Konto bei einem Internetversandhändler sowie ihr PayPal-Konto zur
Verfügung. Auch half sie bei der Abwicklung der Lieferung von 
jedenfalls 1.000 Rizinussamen. Ende Mai 2018 gelang Sief Allah H. die
Herstellung von 84,3 Milligramm Rizin. Um dessen Wirksamkeit zu 
testen, kauften die Eheleute in einer Kölner Zoohandlung einen 
Zwerghamster. Auf diesen wollten sie das Rizin zu Testzwecken 
auftragen.

   Die weiteren Bemühungen zur Herstellung größerer Mengen Rizin und 
eines Sprengsatzes wurden mit der Festnahme von Sief Allah H. am 12. 
Juni 2018 in Köln unterbunden.

   Die Beschuldigte werde heute dem Ermittlungsrichter des 
Bundesgerichtshofs vorgeführt, der über den Erlass eines Haftbefehls 
sowie über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Ein Ergebnis wurde bisher - 21:30 Uhr - nicht mitgeteilt.

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