Greta Thunberg demonstrierte heute in Berlin.

Müller zur Verleihung der Goldenen Kamera 2019 – auch an die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärte heute zur morgen in Berlin stattfindenden Verleihung der „Goldenen Kamera 2019“:

„Berlin freut sich, dass die Goldene Kamera wieder einmal in unserer Stadt verliehen wird. Die prominent besetzte Gala gehört seit vielen Jahrzehnten immer wieder zu den Höhepunkten im gesellschaftlichen Leben der Medienmetropole Berlin und ist ein beim Fernsehpublikum beliebter Event. Die Goldene Kamera bringt einmal mehr Glanz und Glamour und internationale Stars und Sternchen in unsere Stadt. Dank der Goldenen Kamera können sich die Cineasten 2019 ganz besonders auf die Preisträgerin Vanessa Redgrave freuen. Mit der Auszeichnung für die junge Umweltaktivistin Greta Thunberg zeigt die veranstaltende Funke-Mediengruppe aktuelles Gespür für den Geist der Zeit und besonders dafür, wie junge Menschen heute denken.“

Greta Thunberg ist bereits gestern in Berlin eingetroffen und hat heute an der Demo „fridaysForFuture“ teilgenommen.

Nach gemeinsamem Auftakt von Schülern im Invalidenpark zwischen Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium ging’s anschließend mit Greta Thunberg an der Spitze zum Brandenburger Tor.

Von Ordnern der Demo, die  die prominenteren Klimaaktivisten regelrecht abschotteten, gab’s massive Behinderungen gegenüber Journalisten und Fotografen, die rapide abgedrängt wurden. Von der „Klimapäpstin“ Thunberg waren so nur mühsam Film- und Tonaufnahmen möglich.

Nichtsdestotrotz erklärte Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag die „Fridays For Future-Proteste“ als ermutigend.

Kritik äußerte Hofreiter an der Bundesregierung: „Während tausende Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz und für ihre Zukunft auf die Straße gehen, verharrt die Bundesregierung im Klima-Bummelstreik.“ Besonders dramatisch sei die Entwicklung im Verkehrssektor. „Hier steigen die CO2-Emissionen statt zu sinken. Eine Trendwende und vierzig Prozent weniger Klimakiller bis 2030 sind mit ernsthaften Maßnahmen machbar. Wir brauchen den Ausstieg aus dem fossilen Verbrennungsmotor, mehr Busse, Bahnen und Radwege. Von Mut und Begeisterung für nachhaltige Mobilität ist bei Andreas Scheuer nichts zu sehen. Er hat zuerst seine eigene Beratergruppe zu Klimaschutz im Verkehr scheitern lassen. Nun setzt sein Ministerium auf eine Mogelpackung voller Luftbuchungen. Von der ist schon heute klar, dass sie die Klimaziele nicht einhalten wird. Synthetische Kraftstoffe sind völlig unwirtschaftlich, sie sind kein Beitrag zum Klimaschutz, sondern eine reine Verzögerungstaktik, um den fossilen Verbrennungsmotor am Leben zu halten. Scheuer macht auch keinen einzigen Finanzierungsvorschlag, wie er die Verkehrswende zu nachhaltiger Mobilität finanzieren will. Scheuers Blockadehaltung schadet dem Klimaschutz, sie schadet den Beschäftigten der Autoindustrie. Und mit Scheuer wird’s teuer: Wenn Deutschland die zugesagten Klimaziele verpasst, drohen milliardenschwere Strafzahlungen an die EU.“

Nach Angaben der Veranstalter waren ca. 25.000 Teilnehmer zu der Demo gekommen. Die Berliner Polizei, die zahlreich vertreten war, bestätigte gegenüber der TP Presseagentur über 20.000 Demonstranten.

Greta Thunberg rief dann am Brandenburger Tor den Demonstranten zu: „Wir machen solange weiter, bis die Politiker handeln.“

Am Nachmittag wurde Thunberg dann im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung von den Direktoren Ottmar Edenhofer und Johan Rockström empfangen – Rockström ist wie Thunberg selbst Schwede.

Fotoquelle/Collage/3 Videos: TP Presseagentur Berlin