Inklusion im rbb-Rundfunkrat: Menschen mit Behinderung erhalten eine eigene Vertretung im Rundfunkrat.

Berlin/Brandenburg, 05.03.2025 – Nach über zwei Jahrzehnten intensiver politischer Bemühungen entsenden die Landesbehindertenbeiräte Berlin und Brandenburg erstmals eine eigene Vertretung in den Rundfunkrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Stefan Schenck wird die Interessen von Menschen mit Behinderungen ab der konstituierenden Sitzung am 12. März 2025 im wichtigsten Gremium der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt vertreten.

Ein historischer Schritt für mehr Teilhabe

In Berlin und Brandenburg leben ca. 10% der Gesamtbevölkerung, rund 600.000 Menschen, mit anerkannter Schwerbehinderung. Diese waren bisher nicht mit einer Vertretung im rbb-Rundfunkrat repräsentiert.

„Das ist ein starkes Zeichen für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen“, erklärt Stefan Schenck, der für die Amtsperiode 2025 – 2029 in den rbb-Rundfunkrat einzieht. „Die Vielfalt unserer Gesellschaft muss sich in allen Bereichen widerspiegeln – auch in den Rundfunkräten. Mit diesem Schritt haben wir eine erste Hürde genommen, wir werden jetzt dafür kämpfen, dass die Stimme von Menschen mit Behinderungen in den Medien eine stärkere Rolle spielt – aktiv und passiv.“

Warum eine eigene Vertretung im Rundfunkrat notwendig ist

Der rbb-Rundfunkrat hat die wichtige Aufgabe die Einhaltung des Programmauftrags zu überwachen und sicher zu stellen. Die Berichterstattung soll vielfältig, unabhängig und den Interessen aller gesellschaftlichen Gruppen gerecht werden. Menschen mit Behinderungen sind in den Medien vor und hinter der Kamera unterrepräsentiert oder werden oft nicht authentisch dargestellt, was auch von Aktivisten, wie Raul Krauthausen, zu Recht häufig kritisiert wird.

Die Vertretung von allen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen bedeutet für Stefan Schenck vor allem:

  • Mehr Inklusion in der Berichterstattung, Programmgestaltung und Belegschaft
    des rbb.
  • Berücksichtigung von Barrierefreiheit, z. B. durch mehr Untertitelung, Audiodeskription und Leichte / Einfache Sprache.
  • Direkte Einflussnahme auf medienpolitische Entscheidungen, um die Interessen von allen in Berlin und Brandenburg mit Behinderungen Lebenden besser zu vertreten.

Stefan Schenck: Ein erfahrener Kämpfer für Inklusion

Stefan Schenck (55), der mit einer nicht-sichtbaren Behinderung lebt, ist seit 15 Jahren aktives Mitglied des Landesbeirats Berlin und erfahren in der politischen und zivilgesellschaftlichen Arbeit für Inklusion, Partizipation und Vielfalt. Als Vater eines 25-jährigen Sohnes mit Down-Syndrom setzt er sich für Inklusion in den Bereichen Sport, Bildung, Kultur und Arbeit ein, u.a. im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin, mit stattWERKstatt und für das Berliner Behindertenparlament.

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