Ministerin Neubaur: Innovationen und menschliches Engagement ermöglichen im Zusammenspiel nachhaltiges Wachstum.
Das Ministerium NRW für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie teilt mit:
Unsere Wirtschaft ist heute mehr denn je auf Innovationen angewiesen. Sie ermöglichen effizientere, ressourcenschonendere und preisgünstigere Lösungen. Dabei gehen technologischer Fortschritt und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Mit dem Innovationspreis NRW 2024 würdigen Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur engagierte Persönlichkeiten, die durch ihre Kreativität und Einsatzbereitschaft maßgeblich zur Innovationsstärke des Landes beitragen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zum ersten klimaneutralen Industrieland Europas machen – dafür müssen wir Vorreiter auch bei modernen Technologien sein. In diesem Geist haben wir uns auf den Weg gemacht: von der Kohle zur KI, hin zur führenden Digitalregion in Europa. Neben den richtigen politischen Rahmenbedingungen braucht es hierfür auch Innovationskraft, Kreativität und unternehmerischen Mut. Dafür stehen in besonderer Weise die Nominierten für den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie liefern wichtige Impulse für mehr Investitionen, wie wir sie für den wirtschaftspolitischen Neustart in Deutschland dringend brauchen.“
Ministerin Mona Neubaur: „Mut zur Veränderung, Erfindergeist und das Brennen für die Sache – das hat Anerkennung verdient. Deswegen freue ich mich, mit dem Innovationspreis NRW Menschen auszeichnen zu dürfen, die mit klaren Zielen und intelligenten Lösungen Fortschritt möglich machen. Sie sind mutige Wegbereiterinnen und Wegbereiter. Sie denken über das Bestehende hinaus und machen heute möglich, was gestern noch undenkbar erschien. Mit großen Unternehmen, einem stolzen Mittelstand, einer beeindruckenden Wissenschaftslandschaft und einer Landesregierung, die sich für neue Ideen starkmacht, bietet NRW beste Voraussetzungen für Innovationen. In Nordrhein-Westfalen hat Innovation Tradition.“
Ausgezeichnet wurden:
- Kategorie „innovation“ (Preisgeld 100.000 Euro)
Prof. Dr.-Ing. Manfred Renner (Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen) entwickelte eine neue Anlagen- und Verfahrenstechnik, die erstmals die Produktion von Aerogel zu konkurrenzfähigen Preisen erlaubt. Der Hochleistungsdämmstoff ist mineralisch, nicht brennbar sowie recycelbar und ermöglicht eine nachhaltige Anwendung in vielfältigen Bereichen, beispielsweise als Isolationsputz in der Baubranche.
- Kategorie „innovation2business“ (50.000 Euro): Marcel Biebl (Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.) und Jens te Kaat (Kueppers Solutions GmbH, Dortmund) entwickelten den mittels 3D-Druckverfahren hergestellten Rekuperatorbrenner „iRecu“. Die Dual-Fuel-Technologie fungiert als Brückentechnologie, die den Übergang zu einer dekarbonisierten Thermoprozessindustrie unterstützt und erlaubt sowohl den Betrieb mit Erdgas als auch mit Wasserstoff.
- Kategorie „innovation2market“ (25.000 Euro): Prof. Dr. Christian Zenger (PHYSEC GmbH, Bochum) entwickelte einen Miniatur-Radar. Der PHYSEC ATR (Anti-Tamper Radio) nutzt Funkwellen und deren Ausbreitungseigenschaften, um Manipulationen an elektronischen Geräten zu erkennen. Das Anwendungsgebiet erstreckt sich von Kreditkartenlesegeräten bis hin zu kompletten Industrieanlagen.
· Publikumspreis „innovation4transformation“ (25.000 Euro): Prof. Dr. Axel-Cyrille Ngonga Ngomo (Universität Paderborn) entwickelte die erste Familie von sogenannten neuro-symbolischen Algorithmen. Diese ermöglichen neuartige KI-basierte Systeme, welche die Eigenschaften neuronaler Ansätze (zeiteffizient und robust) mit den Eigenschaften symbolischer Ansätze (dateneffizient und erklärbar) kombinieren. Durch den neuen Ansatz wird ein derzeit grundlegendes KI-Problem gelöst. In Folge werden die von der KI generierten Antworten für den Anwender nachvollziehbarer.
Für den Publikumspreis waren außerdem nominiert:
- Prof. Dr. Anja Richert (TH Köln) entwickelte eine sprachbasierte, sozioempathische KI, die sich kontextunabhängig einsetzen lässt. EMMA (Empathic Machine with Mindful Assistance) führt Forschungsergebnisse aus verschiedenen Anwendungsfeldern und spezifischen Einsatzbereichen von KI in einem System zusammen. Das System verfügt über emotionale Intelligenz und künstliche Empathie und integriert somit eine empathische Ebene in die Mensch-Maschine-Interaktion.
- Frank Euteneuer (Metternich Haustechnik GmbH, Windeck) entwickelte eine standardisierte hydraulische Unterstützungseinheit (Hydraulic Support Unit, HSU), die ein hocheffizientes Quellenmanagement für moderne Wärmepumpensysteme ermöglicht – vom Einfamilienhaus bis zum Industriekomplex. Mit Hilfe der HSU wird die jeweils effizienteste Energiequelle in Anspruch genommen. Das System ist hersteller- und quellenunabhängig.
Bereits zum 14. Mal verleiht Nordrhein-Westfalen den Innovationspreis NRW an Persönlichkeiten, die in besonderer Weise Innovationen entwickeln und vorantreiben. Es werden Persönlichkeiten entlang der verschiedenen Phasen der Innovationskette ausgezeichnet – von der Erprobung einer herausragenden Idee über die kommerzielle Anwendung bis hin zur Skalierung.
Die Preisträgerinnen und Preisträger sowie Nominierten werden von einer Jury ausgewählt, die sich aus renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammensetzt. Die Jurymitglieder stammen aus verschiedensten Bereichen des Innovationssystems, um eine ganzheitliche Bewertung der Bewerbungen zu gewährleisten.
Fotoquelle: Susanne Kurz