Kompromisse bei der Regierungsbildung gehören zur Demokratie.

ARD-DeutschlandTREND für das Morgenmagazin.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN
VON INFRATEST DIMAP.

Die bei Gesprächen zur Regierungsbildung erforderliche Kompromissbereitschaft von Parteien halten vier von fünf  Deutschen angemessen: 83 Prozent der Befragten begrüßen es, wenn Parteien Kompromisse eingehen, weil es zur Koalitionsbildung und Demokratie dazu gehört. Dieses Prinzip findet in allen Parteianhängerschaften breite Zustimmung. 11 Prozent bewerten das Eingehen von Kompromissen negativ, da Prinzipien aufgegeben werden. Diese kritische Sicht auf Kompromisse ist bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen.

Dringlichste Aufgaben der nächsten Regierung: Lohn- und Steuergerechtigkeit und Verbesserungen in der Pflege
Aufgefordert, aus sechs politischen Aufgaben diejenigen auszuwählen, die die künftige Bundesregierung am dringlichsten angehen soll, votiert ein Viertel der Bürger (24 Prozent) dafür, für „ gerechtere Löhne und Steuern“ zu sorgen. Fast ebenso viele (22 Prozent) mahnen Verbesserungen in der Pflege an – ein Thema, das in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl besondere öffentliche Aufmerksamkeit fand. Es folgen die Schaffung von klaren Zuwanderungsregelungen (18 Prozent), die Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus (14 Prozent) und der Klimaschutz (13 Prozent).  Die Förderung der Digitalisierung wird im Wettbewerb mit den anderen fünf Aufgaben deutlich nachrangig bewertet (3 Prozent).

Diese und andere Ergebnisse unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/

Rückblick Landtagswahl Niedersachsen
Alle Ergebnisse auf wahl.tagesschau.de

Die vorgezogene Landtagswahl endet mit Verlusten für die CDU und Gewinnen für die SPD. Die CDU gibt gegenüber 2013 2,4 Punkte ab und erzielt mit 33,6 Prozent der Zweitstimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis im Bundesland seit 1959. Die SPD legt im Vergleich zur letzten Landtagswahl 4,3 Punkte zu und zieht mit 36,9 Prozent an der CDU vorbei. Zusammen binden CDU und SPD bei der Landtagswahl 70,6 Prozent der Zweitstimmen und damit deutlich mehr als Union und SPD drei Wochen zuvor deutschlandweit erzielen konnten (53,4 Prozent).

Grüne und FDP können ihre Rekordergebnissen von 2013 nicht halten und geben beide Stimmenanteile ab. Die Grünen verlieren nach gut vier Jahren Regierungsarbeit 5,0 Punkte, erzielen aber mit 8,7 Prozent der Zweitstimmen ihr zweitbestes Landtagswahlergebnis und werden erneut drittstärkste Kraft. Die FDP verliert in der Opposition 2,4 Punkte und erhält 7,5 Prozent der Zweitstimmen.

Wie im Mai in Nordrhein-Westfalen legt die Linke auch zur Landtagswahl in Niedersachsen zu (+1,5), scheitert mit 4,6 Prozent jedoch an der Mandatsschwelle. Nachdem die AfD bei den letzten dreizehn Landtagswahlen und zur Bundestagswahl vor drei Wochen die Mandatsschwelle überwinden konnte, gelingt ihr dies auch zur Landtagswahl in Niedersachsen. Mit einem Wähleranteil von 6,2 Prozent bleibt die AfD allerdings hinter Grünen und FDP zurück.

Nach den Mobilisierungssprüngen bei den letzten acht Landtagswahlen und zur Bundestagswahl vor drei Wochen endet auch die niedersächsische Landtagswahl mit einer gestiegen Wahlbeteiligung. Die Beteiligung legt im Vergleich zur Landtagswahl 2013 um 3,7 Punkte auf 63,1 Prozent zu, der höchste Beteiligungszuwachs in Niedersachsen seit Mitte der 1970er Jahre (1974: +7,7). Der Anteil der ungültigen Stimmen ist mit 0,6 Prozent nur halb so hoch wie zur letzten Wahl (1,3 Prozent).

Alle Ergebnisse und Analysen des Wahlabends im Internetangebot auf  wahl.tagesschau.de.

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