Michael Müller zum 8. Mai.

Der Bundesratspräsident und Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller erklärt anlässlich des 8. Mai 2018:

„Wer unter unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern in diesem Jahr den 73. Geburtstag begeht, die oder der ist 1945 geboren. Der Zweite Weltkrieg war vorbei, und mit dem Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai hörten die Kampfhandlungen auf. In den mehr als sieben Jahrzehnten seit diesem Tag haben die Deutschen eine historisch bemerkenswert lange Epoche des Friedens erlebt. Natürlich waren diese Jahrzehnte nicht immer spannungsfrei, natürlich beherrschte viele Jahrzehnte der Kalte Krieg besonders in der geteilten Stadt Berlin die Lage, natürlich litten die Deutschen in der DDR unter Unmenschlichkeit und Unfreiheit. Doch Krieg und Kampfhandlungen haben wir in Deutschland ein Menschenleben lang nicht erlebt. Das ist etwas, wofür wir dankbar sind.“

Der Bundesratspräsident: „Generationen zuvor gehörte die Erfahrung von Krieg zu den persönlichen Grunderfahrungen. Viele Bürgerinnen und Bürger kennen aus ihrer Familie die Biographien der Großväter und Urgroßväter, der Großmütter und Urgroßmütter, die nicht nur den Zweiten Weltkrieg, sondern die auch den Ersten Weltkrieg miterlebt haben. Und seit 1945 sind um uns herum trotz der damals erhobenen Forderung des ‚Nie wieder Krieg!‘ immer wieder Kriege geführt worden, Konflikte mit Waffengewalt ausgetragen worden, Menschen als Soldaten und auch als Zivilisten ums Leben gekommen. Frieden, so müssen wir uns an jedem 8. Mai immer wieder bewusst machen, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine bleibende politische Aufgabe für jede Generation.“

Michael Müller: „Für uns Deutsche bedeutet der Tag der Befreiung vor allem die Befreiung von der menschenverachtenden nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Dieser Tag steht für alle Zukunft für die unauflösliche Verbindung von Freiheit, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit auf der einen Seiten, innerem und äußerem Frieden auf der anderen Seite. Daraus ergibt sich für uns angesichts des neuerlichen Erstarkens rechtspopulistischer Tendenzen im Inneren und autoritär orientierter Regierungen in vielen Staaten sowie der damit verbundenen Abwendung von freiheitlichen Werten und den für uns unverzichtbaren Menschenrechten einmal mehr die Einsicht, dass für uns und insbesondere für Berlin als Stadt der Freiheit das Eintreten für unsere demokratische Ordnung, für soziale Sicherheit und Wohlstand Garanten für friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft, in unserem Land, in Europa und der Welt ist.“

Der Regierende Bürgermeister: „Die Spuren von Krieg sind unaustilgbar und auch in unserer Gegenwart sichtbar – ob unlängst die Entschärfung einer Weltkriegsbombe den Innenstadtverkehr in unserer Stadt lahmlegt, oder ob wir gefordert sind, Menschen aus einem von Krieg und Zerstörung heimgesuchten Land wie Syrien Schutz und Existenz zu geben. Die Bewahrung und Wiederherstellung friedlicher Lebensverhältnisse für alle Menschen ist ein Ziel, das sich für unser Land als bleibende Lehre aus dem 8. Mai 1945 ergibt.“

Opfer und Befreier ehren – 8. Mai muss Gedenktag werden!

1945, als am 8. Mai endlich die Waffen schwiegen, war die erschreckende Bilanz 60-70 Millionen tote Menschen. 73 Jahre danach und noch immer ist die Sächsische Regierung nicht bereit, den alliierten Befreiern und den Opfern einen Gedenktag zu widmen.

Publiée par Franz Sodann sur mardi 8 mai 2018

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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