„Mit Ruth Klüger verlieren wir eine wortmächtige Zeitzeugin der Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts“.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zum Tod von Ruth Klüger.

„Mit Ruth Klüger verlieren wir eine imponierende Intellektuelle, eine international anerkannte Autorin und streitbare Literaturwissenschaftlerin – und eine wortmächtige Zeitzeugin der Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts“, erklärt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in seiner Kondolenz. Klüger sei von der erlebten abgründigen Unmenschlichkeit und der Erfahrung der Befreiung geprägt gewesen: Sie war elf Jahre alt, als sie in das Konzentrations­lager Theresienstadt verschleppt wurde. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie Zeugin der Morde im Vernichtungslager Auschwitz und musste in Christianstadt Zwangsarbeit leisten.

Viele Jahre später, als sie längst eine profilierte Wissenschaftlerin war, habe sie bekundet, wie wichtig die Poesie für ihr Überleben gewesen sei – das Memorieren, aber auch das Verfassen von eigenen Gedichten. Schäuble erinnert in seiner Würdigung: „Im wörtlichen Sinne ist ihr die Literatur zum Lebenselixier geworden. Unvergessen ist Ruth Klügers bewegende Rede am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Jahr 2016 – wir sind dankbar für ihre bleibenden, mahnenden Worte.“

Susanne Ruth Klüger (geboren 30. Oktober 1931 in Wien, Österreich; gestorben 6. Oktober 2020 in Irvine, Kalifornien, Vereinigte Staaten; früher auch Ruth K. Angress) war eine österreichisch-US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin und eine Überlebende des Holocaust.

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