„ÖPNV-Angebot muss verbessert werden“.

CDU Forum Umwelt und Verkehr diskutiert Beispiele eines verbilligten ÖPNV.

Ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr, wie er von der Bundesregierung im Zuge der Abgasdebatte vorgeschlagen wurde, oder sehr geringe Preise führen nicht zu einer nennenswerten Verlagerung vom Auto auf Busse und Bahnen. Dieses Fazit hat der verkehrspolitische Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus, Oliver Friederici, in der Auswertung einer Diskussionsveranstaltung des Forums Umwelt und Verkehr der Berliner CDU gezogen. Am vergangenen Freitag haben dazu Prof. Dr. Barbara Lenz, Verkehrsforscherin am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Hans Leister, Experte und Berater im Verkehrsbereich und Dr. Martell Beck, Bereichsleiter bei der BVG, ihre Meinungen ausgetauscht.

Sowohl die Simulationen des DLR als auch angeführte Praxisbeispiele der Städte Wien und Tallin zeigten danach, dass die Anteile an der Verkehrsteilnahme (Modal Split) sich nicht wesentlich verändern, wenn der ÖPNV stark verbilligt wird. Allenfalls ist eine Verlagerung vom Fahrrad auf öffentliche Verkehrsmittel erkennbar. Entscheidender für die Wahl des ÖPNV seien Faktoren wie Fahrzeit, Sicherheit, Sauberkeit, aber auch die Kosten des Pkw-Parkplatzes. Zu bedenken seien auch, dass Busse und Bahnen im Berufsverkehr zurzeit voll ausgelastet sind und daher Umsteiger vom Auto kaum noch aufnehmen können.

Oliver Friederici hält deshalb eine starke Verbilligung des ÖPNV nicht für den richtigen Weg. Hier würde viel Steuergeld für wenig Effekt ausgegeben. Stattdessen müsse jetzt in mehr Fahrzeuge, bessere Infrastruktur, beispielsweise bei den Verkehrsanlagen und der Signaltechnik, sowie in mehr Personal investiert werden. „Wir sollten nicht mit immer weiteren Tempo-30-Bereichen Autofahrer drangsalieren, sondern für ein besseres Angebot sorgen“, so Friederici.

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