Mit dem „Preis für Solidarität und Menschenwürde“, der seit dem Jahre 2006 von dem Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde e.V. (BüSGM) jährlich verliehen wird, ehrt das Bündnis in diesem Jahr die deutsch-jüdische Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz, Esther Bejarano.
Geehrt wird die heute 91jährige für ihr mutiges Engagement gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Die Laudatio wird der Schauspieler Rolf Becker halten, die musikalische Begleitung liegt in den Händen und Stimmen von Roger Stein (Piano, Gesang) und Frank Viehweg (Gitarre und Gesang).
Kurzvita Esther Bejarano
• Am 15. Dezember 1924 in Saarlouis als Esther Loewy geboren
• November 1941: Ermordung der Eltern durch die Nazis
• Verschleppung ins Zwangsarbeitslager Neundorf bei Fürstenwalde/Spree
• 20. April 1943: Deportation nach Auschwitz, dort Mitgliedschaft im „Mädchenorchester“ als Akkordeonspielerin
• Verschleppung ins KZ Ravensbrück, Flucht von einem der Todesmärsche zwischen Karow und Plau am See
• Auswanderung nach Israel, dort Heirat und Geburt der Kinder
• 1960 Rückkehr nach Deutschland
• Ab 1979 engagierte Arbeit als Zeitzeugin der NS-Verbrechen
• Anfang 1980er: Gründung der Musikgruppe Coincidence mit ihrer Tochter Edna und ihrem Sohn Joram, die Gruppe spielte jüdische und antifaschistische Musikstücke
• 1986 gründete sie mit anderen das Auschwitz-Komitee in der BRD e.V. und ist seitdem dessen Vorsitzende
• Seit 2009 treten die Bejaranos mit der Kölner Hip-Hop-Gruppe Microphone Mafia auf, mit der sie die Alben »Per la Vita« und »La Vita continua« veröffentlichten
• Esther wurde von zahlreichen Organisationen geehrt, ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Ehrenbürgerin der Stadt Saarlouis
• Sie ist Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten
Kurzinfo BüSGM e.V.
• gegründet 2005, Anschrift: Domnauer Str. 14, 12105 Berlin, Vorsitz: Gert Julius, Peter Dietrich, Lothar Nätebusch
• Vereinszwecke:
• Förderung des demokratischen Staatswesens durch Bewahrung und Förderung von Demokratie in der BRD
• Ehrung und Anerkennung von Personen, die sich aktiv für die Förderung des demokratischen Staatswesens, Solidarität und Menschenwürde einsetzen
• Angebote zu politischer und historischer Bildung
• Seit 2006 jährliche Verleihung des „Preises für Solidarität und Menschenwürde“
Die Preisverleihung findet am kommenden Sonntag, 19. Juni um 15.00 Uhr im Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin-Friedrichshain nähe Ostbahnhof statt.
Foto/Bildquelle: www.wikimedia.org
Großartige und sehr mutige Frau, bewundernswert!!!