Regierender Bürgermeister Müller zum 13. August.

Der Bundesratspräsident und Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärte heute zum 57. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer:

„In Erinnerung an die Teilung der Stadt vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 und zum Gedenken an die Opfer der kommunistischen Herrschaft – diese Worte hören wir an jedem Gedenktag des Mauerbaus bei der Andacht in der Kapelle der Versöhnung in der Bernauer Straße, wenn das Licht der Gedenkkerze entzündet wird. Diese Worte bringen prägnant zum Ausdruck, worum es an diesem Tag geht: Wir gedenken der Opfer von Mauer und Stacheldraht, der unzähligen Verletzungen, auch der seelischen, der vielen zerrissenen Familien und menschlichen Beziehungen, der großen Zahl zerstörter Biografien.“

Der Regierende Bürgermeister: „Die bleibende und zukunftsweisende Botschaft dieses Tages ist immer wieder: Auch die jungen Menschen überall in unserem Land müssen die Einsicht beherzigen, dass Freiheit und Menschenrecht, dass Demokratie und Rechtsstaat nicht selbstverständlich sind. Diese für uns unverzichtbaren Werte müssen verteidigt werden, wenn es Not tut. Sie müssen erkämpft werden, wenn sie missachtet werden. Und es gibt immer wieder Menschen, die für die Gewinnung ihrer Freiheit bereit sind, mit dem Leben bezahlen. Auch ihnen sind wir es schuldig, dass wir uns für unsere Freiheit engagieren und einsetzen.“

Der Bundesratspräsident weiter: „Berlin ist auch deswegen die Stadt der Freiheit, weil die Berliner Mauer symbolisch für die Teilung unseres Landes, unseres Kontinents und der ganzen Welt steht. Dabei darf nicht aus dem Blick geraten, dass Mauern, Zäune, Minenfelder, Wachtürme, scharfe Hunde und Selbstschussanlagen auch zur Realität der innerdeutschen Grenze gehört haben, die immerhin acht der heutigen Länder der Bundesrepublik berührt. Auch hier sind Menschen gestorben, verletzt oder verhaftet worden, weil sie versucht haben, die unmenschliche Grenzlinie zu überwinden. Mauer war auch dort, und Mauer war ebenso an der DDR-Küste der Ostsee. Mauer war für die Ostdeutschen sogar in den verbündeten Staaten des sowjetischen Ostblocks, die ein weniger rigoroses und brutales Grenzregime übten als die DDR.“

Müller: „Was Abschottung und Teilung eines Landes bedeuten, hat Deutschland hautnah erfahren. Unsere Antwort auf diese Erfahrung sind Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft, auch und gerade für Menschen in Not. Das ist unsere Lehre aus unserer Vergangenheit, aus der heraus wir neue Mauerprojekte ebenso ablehnen wie das Vorhaben einer Festung Europa. Wir haben es erfahren: es funktioniert nicht. Wir müssen andere, bessere, humane Lösungen finden, wenn es uns denn geboten erscheint.“

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Der Regierende Bürgermeister nimmt am Montag, den 13. August 2018 am Gedenkgottesdienst in der Kapelle der Versöhnung und an der Kranzniederlegung am Denkmal der Gedenkstätte Berliner Mauer um 10:30 Uhr, Bernauer Straße 4, 10115 Berlin, bzw. Bernauer Str. 111, 13355 Berlin sowie um 12.00 Uhr an Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung an der Peter-Fechter-Gedenkstele in der Zimmerstraße 27, 10969 Berlin, teil.

Fotoquelle und Collage: TP Presseagentur Berlin

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