Schulz vor Merkel.

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Direktwahl: Schulz gegenüber Merkel im Vorteil.
ARD-DeutschlandTREND im Februar.

Dass Martin Schulz durchaus zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für die CDU-Amtsinhaberin werden könnte, signalisiert die Kanzlerpräferenz der Deutschen wenige Tage nach der SPD-Personalentscheidung. Bei einer Direktwahl würden aktuell 34 Prozent für Angela Merkel, 50 Prozent für Martin Schulz stimmen.

Merkel und Schulz sprechen die eigenen Anhängerschaften jeweils ähnlich stark an: Acht von zehn Unions-Anhängern (79 Prozent) favorisieren Merkel, etwa ebenso viele SPD-Anhänger unterstützen Schulz (83 Prozent). Der bisherige Europa-Politiker versammelt gleichzeitig jedoch auch das Grünen- (69 Prozent) und Linken-Milieu (65 Prozent) mehrheitlich hinter seiner Person. Die CDU-Vorsitzende dagegen hat momentan Schwierigkeiten, die Reihen der FDP zu binden. Nur jeder Zweite (50 Prozent) von ihnen würde sie im Kanzleramt vorziehen. Darüber hinaus kommt Merkel als Person bei AfD-Anhängern (11:42 Prozent) weniger an als der SPD-Kandidat, ebenso bei Nichtwählern (20:51 Prozent) und Unentschlossenen (25:44 Prozent).

Der letzte SPD Kanzlerkandidat, Peer Steinbrück, lag trotz hoher Zufriedenheitswerte dagegen unmittelbar nach seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten im Direktvergleich deutlich hinter Merkel zurück (49:38 Prozent).

USA: massiver Ansehenseinbruch unter Trump

Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehenseinbruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar vor der Präsidentenwahl im November letzten Jahres sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) die USA als vertrauenswürdigen Partner Deutschlands, sind es derzeit 22 Prozent – ein Rekordtiefstand im ARD-DeutschlandTREND. Die USA genießen damit aktuell in der deutschen Bevölkerung ein ähnlich geringes Vertrauen wie Russland (21 Prozent).
Die ersten Entscheidungen Donald Trumps im Amt des US-Präsidenten stoßen bei den Deutschen offensichtlich auf nur wenig Anklang: Nur jeder Vierte (26 Prozent) findet es gut, dass Trump begonnen hat, seine umstrittenen Wahlkampfversprechungen auch tatsächlich umzusetzen. Nach ersten Diskussionen über Importstrafzölle und deutschen Außenhandelsüberschüssen fürchten zwei Drittel (67 Prozent), dass die deutschen Firmen durch eine neue US-Wirtschaftspolitik geschwächt werden könnten. Acht von zehn (80 Prozent) vertreten die Meinung, die Europäische Union sollte wegen Donald Trump stärker zusammenrücken.

Außerdem im aktuellen ARD-DeutschlandTREND:

  • Politikerzufriedenheit: Schulz und Merkel gleichauf
  • Schulz-Nominierung stärkt Wunsch nach Alternative im Bund
  • Regierungszufriedenheit: eine Hälfte zufrieden, andere Hälfte nicht
  • Motive der Wahlentscheidung: Der Kandidat ist nicht alles
  • Sonntagsfrage: Schulz-Nominierung bringt Schub für SPD
  • Nächste Regierung: kein Koalitionsmodell überzeugt mehrheitlich
  • Scheidender Bundespräsident Gauck: acht von zehn zufrieden
  • Neun von zehn besorgt um Demokratie in Türkei

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