Streik bei Vivantes, Charité und Vivantes-Töchtern wird fortgesetzt – Notdienste sind sichergestellt.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat eine positive Bilanz des ersten Streiktags bei Vivantes, Charité und in den Vivantes-Tochtergesellschaften gezogen. „Sehr viele Beschäftigte sind dem Streikaufruf von ver.di gefolgt und haben damit ihre Entschlossenheit demonstriert und klargemacht: Sie lassen sich weder hinhalten noch einschüchtern“, sagt die stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiterin Susanne Feldkötter. Für die kommenden Tage werden täglich insgesamt bis zu 2.000 Streikende erwartet. “Die Beschäftigten der Berliner Krankenhäuser streiken sehr verantwortungsbewusst. So ist der erste Streiktag ohne Zwischenfälle verlaufen, selbstverständlich sind alle Notfälle und natürlich auch die Patientinnen und Patienten, die stationär im Krankenhaus liegen, versorgt worden “, betont Meike Jäger, Verhandlungsführerin und ver.di-Fachbereichsleiterin Gesundheit.   

Auch am heutigen Freitag wird der gestern begonnene Streik des Pflegepersonals in zahlreichen Einrichtungen von Charité und Vivantes fortgesetzt. Auch am Wochenende wird gestreikt. Heute sollen zudem erstmals die Auszubildenden von Charité und Vivantes zum Streik aufgerufen werden. Für diese fordert ver.di mehr Praxisanleitung und ebenfalls einen Belastungsausgleich bei Arbeit in unterbesetzten Schichten. Unter der Personalnot leide auch die Ausbildungsqualität – „Die Fachkräfte von morgen brauchen heute gute Ausbildungsbedingungen“.

ver.di will die Arbeitsbedingungen in den Kliniken mit einem Tarifvertrag Entlastung verbessern, der Mindestpersonalbesetzungen für Stationen und Bereiche festschreibt und Beschäftigten einen Belastungsausgleich gewährt, falls sie dennoch in unterbesetzten Schichten arbeiten müssen. Auch Auszubildende sollen über den Tarifvertrag bessere Ausbildungsbedingungen erhalten, insbesondere bezogen auf Praxisanleitung. In den Vivantes-Tochtergesellschaften will die Gewerkschaft durchsetzen, dass für alle Beschäftigte der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) gilt. Die Arbeitgeberseite hatte die für Donnerstag geplanten Verhandlungen für die Tochtergesellschaften abgesagt. ver.di hat jedoch den Arbeitgebern angeboten, die Streiks bei den Tochtergesellschaften auszusetzen, wenn sie ein verhandlungsfähiges Angebot mit einem konkreten Stufenplan zur Angleichung an den TVöD vorlegen. Auch die Labor Berlin GmbH, ein gemeinsames Tochterunternehmen von Charité und Vivantes, sollte nach Auffassung von ver.di endlich in die Verhandlungen einbezogen werden.  Für das Labor Berlin verweigern die Arbeitgeber die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

Fotoquellen: ver.di

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