Traditioneller Empfang von Hinterbliebenen des Aufstands vom 20. Juli 1944 im Berliner Rathaus.

Heute fand im Berliner (Roten) Rathaus der traditionelle Empfang des Regierenden Bürgermeisters von Berlin für die Hinterbliebenen des Aufstands vom 20. Juli 1944 statt.

Michael Müller erklärte bereits gestern zum Gedenken an den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft aus Anlass des 74. Jahrestags des 20. Juli 1944:

„Berlin war die Schaltzentrale der nationalsozialistischen Diktatur, und deshalb war Berlin zentraler Schauplatz der Ereignisse im Verlauf des 20. Juli 1944 bis hin zu den brutalen Verfolgungen und nicht zuletzt der Hinrichtungen der Verschwörer. Für die Männer des 20. Juli war ihr Unternehmen Ausdruck ihres tiefen Willens zur Freiheit. Insofern gehört dieses Datum auch in die Freiheitsgeschichte Berlins als ‚Stadt der Freiheit‘. Ich möchte dabei ausdrücklich auch die Frauen und Familien hervorheben, die nach dem Scheitern des Putsches vom nationalsozialistischen Terror in keiner Weise ausgenommen wurden – ganz im Gegenteil.“

Müller weiter: „Und dafür steht der 20. Juli auch insgesamt – er ist symbolhafter Ausdruck dafür, dass in unserem Land auch damals der Wille zu Freiheit und selbstbestimmten Leben nicht untergegangen war. Für unsere Gegenwart und für unsere Zukunft und für die nachfolgenden Generationen gilt es immer wieder die Lehre zu beherzigen, dass es Freiheit nicht umsonst gibt, sondern dass sie erkämpft und dass für sie oft ein hoher Preis bezahlt werden muss. Dies gilt es zu würdigen, und Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie heute engagiert zu verteidigen gegen die oft in neuer Gestalt auf den Plan tretenden Gefahren für Freiheit und Recht.“

Als Bundesratspräsident sagte Müller: „Wir sind es uns darum schon für uns selbst schuldig, wachsam zu sein, um diese Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Intoleranz und Vorurteile etablieren sich schleichend und werden oft lange nicht ernst genommen. Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus kommen oft im Kleid der Demokratie und in der Maske der Aufklärung daher und werden lange und immer wieder relativiert. Die Erinnerung an den 20. Juli verpflichtet uns, dagegen aufzustehen, Gesicht zu zeigen und zu sagen – nie mehr und nicht mit uns!“

Morgen wird Müller um 12.00 Uhr ein Grußwort auf der Gedenkveranstaltung zum 74. Jahrestag des 20. Juli 1944 im Ehrenhof des Bendlerblocks, Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin halten.

Der heutige Empfang im Berliner Rathaus war eigentlich erst um 18.30 Uhr vorgesehen, wenige Minuten nach 18.00 Uhr war er jedoch schon nicht mehr presseöffentlich.

Foto (am Rednerpult): Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, Vorstandsvorsitzender der Stiftung 20. Juli 1944.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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